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In Johann Sebastian Bachs Schaffen nimmt die Orgelmusik einen sehr hohen Stellenwert ein. Bei seinem Sohn Carl Philipp Emanuel sieht das ganz anders aus: Außer zwei Konzerten für Orgel und Orchester, einigen Sonaten sowie etlichen Werken für mechanische Orgel bleibt die "Königin der Instrumente" in seinem kompositorischen Schaffen außen vor. Das hatte u.a. den Grund, daß sich der Zeitgeschmack gewandelt hatte – Orgel und Cembalo traten allgemein in den Hintergrund, statt dessen setzte das Hammerklavier, mit dem man den beliebten empfindsamen Stil deutlich dynamischer umsetzen konnte, zu seinem Siegeszug an, wenngleich Carl Philipp Emanuel Bach zumindest in seiner Berliner Zeit das Cembalo noch vorzog und auch einige seiner Orgelwerke so konzipierte, daß sie alternativ auf dem Cembalo ausgeführt werden können. Die CD enthält die beiden Konzerte für Orgel und Orchester, dabei dasjenige in Es-Dur in der Erstfassung mit reiner Streicherbesetzung (die spätere Hamburger Fassung setzt zusätzlich noch Hörner ein). Die Konzerte rahmen die Orgelsonate a-moll ein, die 1755 aus Anlaß der Einweihung der Marx-Migendt-Orgel im Berliner Stadtschloß entstanden war. Besitzerin dieser Orgel war die Prinzessin Anna Amalie von Preußen, Schwester Friedrichs des Großen und mit ihrer Orgelliebhaberei in der damaligen Zeit eher eine Ausnahme. Die Orgel erfuhr in den Folgejahrhunderten eine wechselhafte Geschichte und kam schließlich 1959/60 in die evangelische Kirche "Zur frohen Botschaft" in Berlin-Karlshorst, wo 250 Jahre nach der Einweihung das Einweihungsstück sowie die beiden Konzerte in gewohnter Meisterschaft durch Johannes Geffert und die von Ingeborg Scheerer geleitete Johann Christian Bach-Akademie eingespielt wurden.