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"Unser Krebs war bekanntlich einer der besten Schüler von Johann Sebastian Bach, deswegen man bey uns sich mit dem Wortspiel trug: In diesem großen Bach sey nur ein einziger Krebs gefangen worden." Obwohl nicht belegt ist, daß dieser Ausspruch von dem großen Thomaskantor selbst stammt, zeugt er doch von der außerordentlichen Stellung, die Johann Ludwig Krebs unter den Schülern Johann Sebastian Bachs einnahm und einnimmt. Zu Recht! Krebs, kompositorisch zwischen Bach-Epigonalismus und neuen Einflüssen hin und her pendelnd, galt seinerzeit als außergewöhnlich virtuoser Organist, und sein kompositorisches Werk ist zwar bei weitem nicht so bekannt wie das Bachs, aber qualitativ keinen Deut schlechter. Somit erschien es mehr als gerechtfertigt, daß sich das querstand-Label an eine Gesamtschau des Krebsschen Orgelwerkes machte. Vol. 8 spielte der Altenburger Schloßorganist und künstlerische spiritus rector der Gesamtaufnahme, Felix Friedrich, an der Trost-Orgel der Altenburger Schloßkirche ein, dem Instrument, an dem Krebs von 1756 bis zu seinem Tode 1780 wirkte. Ob seine Bearbeitungen für Orgel und ein zweites Instrument in dieser Zeit oder bereits früher entstanden sind, kann in den meisten Fällen anhand der Quellenlage nicht geklärt werden. Fest steht, daß Krebs es wie verschiedene andere Bach-Schüler auch zu großer Meisterschaft in der Komposition von Werken für Orgel und ein zweites Instrument brachte. Das ist bemerkenswert, weil von Bach selbst keine derartigen Kompositionen bekannt sind. Krebs legte die meisten derartigen Kompositionen als Orgeltrio an, dem er eine eigenständige Stimme für das zweite Instrument beifügte, so daß sich ein vierstimmiger Satz ergibt. Trotz der polyphonen Struktur ist der galante Stil bei allen Sätzen, insbesondere bei den Fantasien, unüberhörbar. Die CD enthält die Krebsschen Orgelkompositionen, für die der Meister als zweites Instrument eine Trompete oder ein anderes Blechblasinstrument vorsah. Robert Vanryne interpretiert diese Kompositionen mit großer Meisterschaft und Einfühlungsvermögen in das Wesen des zugrundeliegenden Chorals. Felix Friedrich steht ihm indes in nichts nach und beweist in prächtigen Werken wie dem Präludium und Fuge G-Dur seine außergewöhnliche Fähigkeit in der Interpretation der Stücke seines frühen Amtsvorgängers.