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"Unser Krebs war bekanntlich einer der besten Schüler von Johann Sebastian Bach, deswegen man bey uns sich mit dem Wortspiel trug: In diesem großen Bach sey nur ein einziger Krebs gefangen worden." Obwohl nicht belegt ist, daß dieser Ausspruch von dem großen Thomaskantor selbst stammt, zeugt er doch von der außerordentlichen Stellung, die Johann Ludwig Krebs unter den Schülern Johann Sebastian Bachs einnahm und einnimmt. Zu Recht! Krebs, kompositorisch zwischen Bach-Epigonalismus und neuen Einflüssen hin und her pendelnd, galt seinerzeit als außergewöhnlich virtuoser Organist, und sein kompositorisches Werk ist zwar bei weitem nicht so bekannt wie das Bachs, aber qualitativ keinen Deut schlechter. Somit erschien es mehr als gerechtfertigt, daß sich das querstand-Label an eine Gesamtschau des Krebsschen Orgelwerkes machte. Vol. 7 spielte der Altenburger Schloßorganist und künstlerische spiritus rector der Gesamtaufnahme, Felix Friedrich, an der Trost-Orgel der Altenburger Schloßkirche ein, dem Instrument, an dem Krebs von 1756 bis zu seinem Tode 1780 wirkte. Der auf dieser CD vertretene erste Teil seiner "Clavier-Übung" erschien 1752/53 im Verlag Balthasar Schmid in Nürnberg. Bereits im Titel macht Krebs die Intention hinter der Clavier-Übung deutlich: "Clavier Übung bestehend in vier verschiedenen Vorspielen und Veränderungen einiger Kirchen Gesänge welche so wohl auf der Orgel als auch auf dem Clavier können tractiert werden. Denen Liebhabern zur Gemüths Ergözung und besonders denen Lehrbegierigen zu Großen nuzen und Vortheil ...". Die Variation der Instrumente Cembalo und Orgel, die auf dieser Einspielung zu hören ist, entspricht Krebs' im Titel dargelegter Intention. Wechselnder Sologesang sorgt für ein weiteres bereicherndes Moment und gibt den Choralsätzen ihr eigenes Kolorit. Die den Chorälen zugeordneten Praeambulen haben die Aufgabe, auf die Choralsätze einzustimmen, indem sie Motive aus diesen verarbeiten. Felix Friedrich und Christine Schornsheim lösen diese Aufgabe vorbildlich und bereiten so den Boden für die von tiefreligiösem Geist geprägten Choralbearbeitungen. Der Kammerchor Michaelstein füllt die Choräle in gewohnter Meisterschaft mit Leben.