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Der Angriff auf das World Trade Center in New York vom 11. September 2001 erzeugte ganz unterschiedliche Reaktionen und Emotionen. Die Erinnerung an diesen Tag allerdings fordert stets zu einem globalen Innehalten auf – zu einem Verharren in der Ambivalenz zwischen Schmerz und Hoffnung auf Trost, wie sie in großen Momenten von Kunst aufleuchten kann. Unter diesen Vorzeichen formiert sich die Werkfolge der CD „9/11 – in memoriam“ im Spannungsfeld seelischer Grenzbereiche. Hierzu zählt beispielsweise Maximilian Schnaus’ Rhapsodie „Wie liegt die Stadt so wüst“. Sie erinnert eigentlich an die Zerstörung der Stadt Hanau während des Zweiten Weltkriegs im März 1945, aber die aufwühlenden klanglichen Bilder lassen sich ebensogut mit den rauchenden Trümmern von New York in Beziehung setzen. Die zugehörige Frage „Wie kann Gott Leid und Katastrophen zulassen?“, eine klassische Frage der Theologie, behandelt Frank Gerhardt in seinem Stück „Lectiones No. 2“. Beide Werke erleben auf der vorliegenden CD ihre Ersteinspielung, ergänzt um Orgelwerke Johann Sebastian Bachs, Maurice Duruflés und Franz Liszts, die sich ebenfalls im Spannungsfeld zwischen Katastrophen und religiöser Hoffnung auf Trost bewegen. Auch die Katharinenkirche in Frankfurt/Main, an deren 1990 erbauter Rieger-Orgel Martin Lücker die CD einspielte, legt gleichermaßen von Zerstörung wie von Wiederaufbau Zeugnis ab: 1944 bei einem Bombenangriff fast völlig ausgebrannt, konnte sie nach vier Jahren Bauzeit 1954 wieder geweiht werden