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Geboren 1564 in Nürnberg als zweiter Sohn eines aus Böhmen stammenden „Steinschneiders“ und Organisten, erhielt Hans Leo Haßler seine Ausbildung zunächst bei seinem Vater, später bei Leonhard Lechner. 1584-85 studierte er als einer der ersten deutschen Musiker in Italien: In Venedig bei Andrea Gabrieli lernte er den damals modernsten musikalischen Stil kennen. Schnell avancierte er schon zu Lebzeiten zum wohl bedeutendsten Komponisten der Spätrenaissance; seine Messen, Motetten und weltlichen Chorsätze galten als Maßstab und gehören teilweise bis heute zum „Kanon“ der Chorliteratur.
Ohne Frage können die 31 Variationen über das Lied „Ich gieng einmal spatieren“ als Haßlers bedeutendstes Werk für Tasteninstrumente gelten. Ihre spieltechnischen Anforderungen, vor allem aber ihre planvoll durchdachte Konzeption und monumentale Länge zeugen von den außergewöhnlichen Fähigkeiten des Komponisten. Die meisterhafte, auf Geschlossenheit der Gesamtform hin angelegte Gesamtkonzeption und die vielschichtige kompositorische und emotionale Tiefgründigkeit markieren einen Höhepunkt der Tastenkunst um 1600 nördlich der Alpen, in Größe und Bedeutung durchaus ein Pendant zu Bachs Goldberg-Variationen und Beethovens Diabelli-Variationen. Jan Katzschke kombiniert auf seiner zweiten CD für das querstand-Label dieses Gipfelwerk mit drei weiteren Kompositionen Haßlers, die dessen italienische Einflüsse, aber auch seine Vielseitigkeit widerspiegeln. Im Magnificat als typischem Liturgiebestandteil der Zeit um 1600 ist Katzschke zudem auch als Sänger zu hören.