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Im Jahre 1611 baute Heinrich Compenius d.J. die erste bekannte Orgel der Pfarrkirche in Niederndodeleben, einem Dorf unmittelbar westlich von Magdeburg. Dieses Instrument wurde zwar im Dreißigjährigen Krieg zerstört, aber einige Teile blieben wahrscheinlich erhalten und wurden Anfang des 18. Jahrhunderts in ein neues, dem Schnitger-Schüler Matthias Hartmann zugeschriebenes Instrument übernommen, das dessen Sohn Johann Georg Hartmann 1750/51 erweiterte und u.a. um ein zweites Manual ergänzte. 2002 konnte eine dreijährige Rekonstruktion abgeschlossen werden, die den um zwei Register erweiterten Bestand von 1750/51 zur Grundlage hatte. Der 400. „Geburtstag“ der Compenius-Orgel gibt den Anlass für einen Festgottesdienst und für die vorliegende CD-Produktion.
Der Magdeburger Domorganist Barry Jordan wählte für die CD Werke von Komponisten aus dem zeitlichen Umfeld der Orgelbauer Hartmann, und zwar neben Johann Sebastian Bach noch vier weitere, die alle in mehr oder weniger direkter Beziehung zu Bach standen: Georg Böhm als mögliche Inspirationsquelle Bachs während der Zeit in Lüneburg, Johann Gottfried Walther als Stadtorganist in Weimar, während Bach am dortigen Hof angestellt war, Johann Kuhnau als Vorgänger Bachs im Amt als Thomaskantor und schließlich Bachs Schüler Johann Ludwig Krebs, dessen auf der CD vorhandenes Trio F-Dur schon den Weg in die galante Musizierpraxis weist und den stilistischen Rahmen rings um den nord- und mitteldeutschen Barock der CD schließt.