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Als Georg Friedrich Händel nach England kam, hatte er an den typischen englischen Barockorgeln vergleichsweise leichtes Spiel. Diese Instrumente besaßen kein Pedal, sondern lediglich vereinzelt Fußklaviaturen, und waren generell mehr clavieristisch ausgerichtet. Ferner nutzte man das Schwellwerk meistenteils nur zum Erzielen von Echowirkungen oder anderen Wechselspielen. Händel, geschult in der strengeren deutschen Fugentradition und auch in der Benutzung des Pedals, war somit in der Lage, mit seinem für die Engländer neuen oder zumindest ungewöhnlichen spieltechnischen Ansatz großes Aufsehen zu erregen. Ein nahezu originalgetreu erhaltenes Instrument, das den Typus der englischen Barockorgel hervorragend widerspiegelt, ist die 1765 von John Byfield the second erbaute Orgel in der Kirche St. Mary Rotherhithe (gelegen zwischen der City of London und Greenwich). An diesem Instrument spielte Johannes Geffert, Professor an der Musikhochschule in Köln, Werke von Georg Friedrich Händel ein. Dabei sind sowohl Händelsche Originalkompositionen für Orgel als auch eigenhändige Bearbeitungen für dieses Instrument vertreten. Ferner unterzogen Zeitgenossen Händels dessen Werke einer Bearbeitung für die Orgel. Schlußendlich blieb der Ruf des Hallensers in England auch nach seinem Tode in England ungebrochen. John Marsh (1752-1828), der seinerzeit u.a. ein Lehrwerk über die zeittypische Registrierkunst schrieb, rühmte Händels Musik als für die Verwendung im Gottesdienst ausgezeichnet geeignet. Daher unterzog auch er Händel-Werke einer Bearbeitung für Orgel, wobei er selbst vor Kürzungen nicht zurückschreckte. Alle vier Gattungen von Werken finden sich auf der CD wieder. Damit liegt ein vielschichtiges Kompendium über die englische Orgelbehandlung im 18. Jahrhundert vor, das von Johannes Geffert in gewohnter Meisterschaft zum Klingen gebracht wird.