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Nach der Beendigung der Dritten Sinfonie im Jahre 1896 komponierte Mahler drei Jahre lang nur wenig. Das hatte zum einen gesundheitliche Gründe, andererseits war sein Zeitbudget durch die Übernahme der Stelle des Musikdirektors an der Wiener Hofoper 1897 eingeschränkt. Im Prinzip blieben ihm nur die Sommermonate zum Komponieren, wenn der Spielbetrieb ruhte. 1899 machte sich Mahler an die Arbeit mit der Vierten Sinfonie, aber er kam durch widrige Umstände nicht weit. Auch im Sommer 1900 – Mahler besaß mittlerweile ein Ferienhaus in Maiernigg – ging es zunächst nicht recht vorwärts, bevor im Juli der Knoten platzte und die Sinfonie in relativ kurzer Zeit fertiggestellt war.
Im Gegensatz zu den beiden opulent inszenierten Vorgängersinfonien überrascht die Vierte mit ihrer Leichtfüßigkeit und Durchsichtigkeit. Dazu kommt das Finale mit der Umsetzung eines Textes aus der Sammlung "Des Knaben Wunderhorn" in einer derartigen Naivität herüber, daß sich schon Generationen von Musikwissenschaftlern und Philosophen den Kopf darüber zerbrochen haben, was der sonst eher durch die musikalische Umsetzung quälender Szenarien bestimmte Komponist damit sagen wollte. Nur selten wird die von fast kindlicher Unschuld geprägte Tonlandschaft durch Abgründe unterbrochen, doch selbst diese fallen weniger schroff aus, als man das sonst von Mahler gewohnt ist. Dennoch gehört der erste Satz zu den komplexesten, die der Komponist je schuf; das Adagio wiederum hielt Mahler für den besten seiner langsamen Sätze.
Fabio Luisi und das MDR Sinfonieorchester erschaffen auch mit ihrer Einspielung der Vierten Sinfonie einen würdigen Bestandteil der Mahler-Serie innerhalb der MDR Edition.