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Die Gitarre fand als Soloinstrument in groß besetzten Orchesterwerken erst spät ihren Platz; über Jahrhunderte hinweg hatte man sie hauptsächlich im kammermusikalischen Kontext eingesetzt, und nach gewissen Blütezeiten im Wien, Paris und London des beginnenden und mittleren 19. Jahrhunderts starb die Kunstmusik für Gitarre in Europa außerhalb Spaniens fast komplett aus. Erst das 20. Jahrhundert entdeckte global die Gitarre wieder, und die Entwicklung der elektrischen Gitarre eröffnete dem Instrument zudem ganz neue Wirkungshorizonte. Noch lange Zeit allerdings pflegte die etablierte E-Musik eine gewisse Aversion gegen die Gitarre, und so blieb es den Grenzgängern zwischen E- und U-Musik vorbehalten, die Gitarre ganz selbstverständlich auch als Soloinstrument in Orchesterwerken einzuführen. Dass mit Elmer Bernstein und Malcolm Arnold gleich zwei Filmkomponisten solche Gitarrenkonzerte geschrieben haben, spricht diesbezüglich Bände. Beide Werke sind auf der vorliegenden CD enthalten. Ihre besondere Note bekommt die CD allerdings durch das dritte Werk: Michael Daugherty setzt in „Gee’s Bend“ eine elektrische Gitarre als Soloinstrument ein und schafft damit einen wichtigen Beitrag für ein noch sehr junges Genre, das nach Vorarbeiten u.a. von Jon Lord (Deep Purple, „Concerto for Group and Orchestra“, 1969) erst 1998 mit Yngwie Malmsteens „Concerto Suite for Electric Guitar and Orchestra E flat Minor“ seinen ersten weitreichend bekannt gewordenen Vertreter sah. „Gee’s Bend“ bezieht sich auf die im titelgebenden Ort am Alabama River hergestellten Quilts, von denen ein typisches Muster für das Coverartwork verarbeitet wurde, und erlebt auf dieser CD seine Weltersteinspielung.