- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Für diese Aufnahme sind ausschließlich französische Kompositionen des 19. und 20. Jahrhunderts ausgewählt worden, die auf der Walcker-Orgel in St. Jakobus zu Ilmenau in einer für Thüringen einzigartigen Weise zum Klingen gebracht werden können. Die Orgel ist eine gelungene Synthese zwischen dem deutschen und dem französischen Orgelbau.
1906 war in Ilmenau der Beschluss für einen Orgelneubau gefallen. Auf Basis der Überlegungen des Organisten Edwin Schmuck zur Disposition und Gestaltung wurde ein Kostenvoranschlag von der Ludwigsburger Orgelbaufirma E. F. Walcker & Cie. eingeholt und die Orgel am 6. Dezember 1910 in Auftrag gegeben. Mittels Spielhilfen und Neuerungen der französischen Bauweise ließ sich das Instrument leichter gebrauchen und klanglich vielfältiger nutzen. Die Stimmen wurden den Manualen völlig anders zugeordnet – nicht mehr dem Stärkegrad, sondern der Klangfarbe nach, wodurch jedes Manual seinen eigenen Charakter erhielt: das erste als Hauptmanual; das zweite mit zarten Begleitstimmen besetzt; das dritte, mit zahlreichem Rohrwerk bestückt, als Schwellmanual. Die Weihe erfolgte am 25. Juni 1911.
1992/93 erledigte die Orgelwerkstatt Christian Scheffler eine grundlegende Sanierung des zwischenzeitlich veränderten und verfallenden Instruments, die eine Rückführung der Disposition auf den Ursprungszustand beinhaltete. Danach war die Walcker-Orgel wiedergeboren und demonstrierte in voller Pracht ihre einzigartige Synthese von Hochromantik, Orgelreform und französischer Orgelbaukunst. Mit 59 Registern (plus sechs Transmissionen) auf drei Manualen und Pedal ist sie die größte romantische Orgel Thüringens. Aus Anlass des 100. Geburtstages des französischen Komponisten Olivier Messiaen wurde hier im Laufe des Jahres 2008 sein gesamtes Orgelwerk aufgeführt, und auch auf der vorliegenden CD sind Werke von ihm vertreten, neben Bekanntem wie Leon Boëllmanns „Suite Gothique“ und eher selten Gehörtem wie gleich der eröffnenden Toccata von Marcel Lanquetuit.