- Beschreibung
- Audio/Video
- Details
Im Jahre 2009 beging die zweitälteste deutsche Universität, die Universität Leipzig, ihr 600-jähriges Gründungsjubiläum. In der kulturellen Tradition dieser Institution hatte die Beziehung zur Musik stets eine ganz besondere Bedeutung. Bereits im 15. Jahrhundert wurde an der Artistenfakultät über Musik gelesen, zählt doch die Musik zu den „sieben freien Künsten“. Die große musikhistorische Ausstrahlung der Universität repräsentieren Namen wie Werner Fabricius (1656–1679 Musikdirektor an der Universitätskirche St. Pauli) sowie stellvertretend die späteren Universitätsmusikdirektoren Johann Schelle (1679–1701), Johann Kuhnau (1701–1722), Johann Adam Hiller (1778–1785) oder Max Reger (1907–1908). In den Matrikeln der Universität Leipzig finden sich Namen wie Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Robert Schumann und Richard Wagner. Felix Mendelssohn Bartholdy erhielt 1837 die Ehrendoktorwürde der Universität, Hugo Riemann wirkte als Ordinarius des musikwissenschaftlichen Institutes. Das Festkonzert zum 600-jährigen Bestehen der Universität im Dezember 2009 verdeutlichte die Doppelfunktion der Einrichtung: einerseits als Hort der Traditionspflege, andererseits mit Verantwortung für Gegenwart und Zukunft. So stand im Konzertprogramm neben Mendelssohns „Lobgesang“-Sinfoniekantate, die 1840 zum 400-jährigen Jubiläum der Erfindung des Buchdrucks geschrieben worden war (eine Erfindung, die wiederum mannigfache Einflüsse auf das später als „Buchstadt“ apostrophierte Leipzig ausübte), eine Uraufführung des Werkes „Memoriam – Tempo e tempi“ von Bernd Franke. Dieses Werk für Chor und Orchester beschäftigt sich auf der Grundlage von Gedichten Hans-Ulrich Treichels, William Shakespeares und Eugenio Montales mit den physikalischen wie philosophischen Grundfaktoren Zeit und Geschwindigkeit. Die vorliegende Doppel-CD vereint beide Werke