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Mit „Ein deutsches Requiem“ schuf Johannes Brahms den Typus einer neuen Gattung. Er verwendete zwar den Begriff „Requiem“, löste sich aber von der klassischen Form einer lateinischen Totenmesse, stellte selbst Bibeltexte in deutscher Sprache zusammen und schuf letztlich ein großes siebensätziges Werk von beeindruckender Eigenständigkeit. Auch inhaltlich wich Brahms von der tradierten Aussage einer Totengedenkfeier ab, sondern stellte den Trost für die Hinterbliebenen in den Fokus seiner textlichen Zusammenstellung. Den Aspekt der trostreichen Gemeinschaft der Hinterbliebenen setzte er durch eine große innere Homogenität im Werk um: „Ein deutsches Requiem“ funktioniert nur mit dem Hintergedanken der Gleichheit innerhalb der Trauergemeinde. Der Chor spielt zwar eine tragende Rolle, nimmt aber ebensowenig eine herausgehobene Stellung ein wie das omnipräsente Orchester, und selbst die beiden Gesangssolisten finden ihren Platz eher in der großen Gemeinschaft und weniger in der exponierten Stellung, die man mit dem Begriff „Solist“ assoziieren könnte. Die genannte Homogenität läßt sich in der vorliegenden Liveaufnahme von „Ein deutsches Requiem“, mitgeschnitten im Dom zu Fulda, eindrucksvoll nachhören. Unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber musizieren die Meininger Hofkapelle, die vereinigten Chöre am Dom zu Fulda und die Solisten Natascha Jung und Peter Schöne.