„Frühe Werke großer Komponisten“, so könnte man den gedanklichen Rahmen vorliegender Einspielung des Dresdner Streichtrios kurz beschreiben. Zwischen 17 und 25 Jahre alt waren Tschaikowsky, Strauss, Françaix und die anderen auf dieser CD eingespielten Komponisten, als sie ihre Werke für Streichtrio schrieben. Diese frühen musikalischen Schöpfungen verraten viel über die Entwicklung der Musiker und ihre Suche nach einem eigenen Kompositionsstil.
Leichtigkeit und Eleganz zeichnen das Schaffen von Jean Françaix aus. In seinem Trio für Violine, Viola und Violoncello kommt sein Wunsch zum Ausdruck: „Ernste Musik ohne Schwere zu komponieren“. Schon etwas schwerer im Tonfall und vom Gestus der ungarischen Volksmusik inspiriert zeigt sich das Intermezzo von Zoltan Kodaly. Dem jungen Jean Sibelius galt vor allem die Kammermusik als Experimentierfeld. Im Alter von 24 Jahren komponierte er die nationalkoloristische Suite für Streichtrio A-Dur, die schon bei der Uraufführung 1889 Aufmerksamkeit erregte.
Trotz der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der musikalischen Stile auf dieser CD ergeben diese doch ein rundes, außergewöhnliches und interessantes Klangbild. In allen Kompositionen sind Eigenständigkeit, Können und Esprit herausragender junger Tondichter zu erkennen, die am Anfang ihres künstlerischen Schaffens stehen.
Das Dresdner StreichTrio, welches sich 1995 gründete, läßt sich u.a. durch unbekanntere Werke berühmter Komponisten des 20. Jahrhunderts inspirieren. Sein Ziel ist es, diesen Bereich der Kammermusik in seinen vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten neu zu entdecken und ihn auch auf den Konzertbühnen populär zu machen. Erfolgreiche Konzertreisen führten das Trio u.a. in die Dresdner Semperoper, die Münchner Philharmonie und zu verschiedenen Musikfestivals. Das professionelle, engagierte und sensible Spiel der drei sächsischen Musiker und die exzellente Aufnahmequalität der in Zusammenarbeit mit mdr-Kultur realisierten CD machen diese zu einer kleinen musikalischen Kostbarkeit.