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Mit den auf dieser CD zu hörenden Streichtrios von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert gab das junge Ensemble Dresdner StreichTrio im Jahre 1999 erstmals seine Visitenkarte auf dem Tonträgermarkt ab. Schon damals war die außerordentliche Qualität der Interpretationen deutlich zu erkennen, auch in der Konzertsituation überzeugte das Trio derart, daß sich manche Kritiker an das legendäre Trio Italiano d’Archi erinnert fühlten. Fünf weitere CDs des Ensembles sind seither erschienen, die Debüt-CD aber (VKJK 9901) war einige Zeit vergriffen. Sie wird nun mit neuer Katalognummer (VKJK 0705) und in neuem Design wiederveröffentlicht; die Musik ist identisch. Das 1788 in Wien entstandene "Divertimento Es-Dur" ist einzigartig und zugleich die einzige Streichtriokomposition aus Mozarts Feder. Der Name suggeriert eher eine heitere Spielmusik ohne nennenswerten Tiefgang und große Kunstfertigkeit. Weit gefehlt! Zwar greift Mozart mit der sechsteiligen Satzfolge und den beiden darin enthaltenen Menuetten auf den damals üblichen Typus des Wiener Streichtrios zurück, die Ausformung der Einzelstimmen und ihre Verflechtung dagegen zeigen höchste Meisterschaft. Alle Instrumente agieren völlig gleichberechtigt und ausgewogen. Man stelle sich vor: Der klassische Instrumentalsatz war vierstimmig angelegt, Mozart verteilt ihn auf drei Stimmen – und man vermißt trotzdem nichts! Zweimal hat sich Schubert dem Streichtrio gewidmet, einmal im September 1816 und dann ziemlich genau ein Jahr später nochmals. Während das Trio von 1816 Torso blieb (es sind nur ein Teil des Allegro und Teile des Andante überliefert), gelang Schubert mit dem zweiten Trio eine formvollendete Komposition. Obgleich deren Sätze nicht an die kühnen Vorstöße innerhalb der Streichquartette mit ihren experimentellen Ausdruckswelten und eruptiven Ausbrüchen heranreichen, so sind sie doch von feinem Klangsinn und gelöstem Musizieren echt Schubertscher Prägung durchpulst. Über weite Strecken dominiert die Violine mit ausgeprägtem Figurenwerk, doch kommen auch die anderen Instrumente zu Wort, beispielsweise im Mollteil des Andante, dessen fließende Bewegung vom Violoncello getragen wird. Im Trio des Menuetts dagegen führt die Viola. Das Werk endet im freundlichen Gestus nach etwa 20 Spielminuten und besitzt damit in etwa den halben Umfang des Mozartschen Trios.