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Am 4. August 2003 jährt sich zum 250. Male der Todestag von Gottfried Silbermann. Diesem berühmten Orgel- und Klavierbauer widmet das querstand-Label eine Edition, die seine noch vorhandenen Orgeln komplett vorstellt. In einer Folge von 8 CDs werden die 32 Instrumente klanglich, in Bild und Text ausführlich vorgestellt. Dabei soll auf das musikalische Umfeld jener Zeit ein besonderes Augenmerk gelegt werden. So setzt sich das Repertoire der einzelnen CDs fast ausschließlich aus Werken mitteldeutscher Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts zusammen, wobei neben bekannteren Namen auch seltener berücksichtigte Komponisten ins Rampenlicht gerückt werden und sogar einige Ersteinspielungen zu Buche stehen.Jede CD beinhaltet vier Orgeln, so daß sich eine Spielzeit pro Orgel von durchschnittlich 15-20 Minuten ergibt. Die Einspielungen werden von Organisten vorgenommen, die aufführungspraktisch und musikalisch reiche Erfahrung mit der Periode 17./18. Jahrhundert/Silbermann-Umfeld und den seinerzeit entstandenen Instrumenten besitzen. Die künstlerische Leitung der Gesamtedition hat der Vizepräsident der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft Freiberg und Schloßorganist in Altenburg, Dr. Felix Friedrich, übernommen. Viele Silbermann-Orgeln sind in den letzten Jahren grundlegend restauriert worden. Daher ist die CD-Edition zugleich eine reizvolle Dokumentation mitteldeutschen Kunsthandwerks, der lokalen Musikgeschichte und der Musizierpraxis. Der Bremer Domorganist Wolfgang Baumgratz hat in seiner Kirche die einzige Orgel Gottfried Silbermanns stehen, die heute außerhalb Mitteldeutschlands zu finden ist. Das kleine Instrument hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich; ursprünglich stand es im sächsischen Etzdorf bei Mittweida. Für dieses und das zweite kleine "seiner" vier Instrumente, dasjenige auf Schloß Burgk, wählte der Organist u.a. die Orgelchoräle von Georg Andreas Sorge aus, die erst in den 1980er Jahren in den USA wiederentdeckt wurden und zur sogenannten Neumeister-Sammlung gehören. Sorge hatte eine besondere Beziehung zu der Silbermann-Orgel auf Schloß Burgk; er kannte sie sehr genau und zeichnete gehörsmäßig ihre Stimmung auf, die er mit den von anderen Orgelbauern verwendeten Stimmungen verglich und wissenschaftlich analysierte. Die Silbermann-Orgeln in Freiberg (St. Jakobi) und Mylau komplettieren diese CD. Dabei hat auch letztgenannte ein besonderes Lokalkolorit zu bieten, denn im Jahre 1910 entdeckte der Musikwissenschaftler Georg Schünemann im Kirchenarchiv Mylau eine handschriftliche Sammlung von Kompositionen, die ein Mylauer Kantor in der Mitte des 18. Jahrhunderts zusammengestellt hatte (er amtierte also bereits an der Silbermann-Orgel) und die einige sehr rare Werke enthält, so u.a. auch das hier eingespielte Praeludium c-Moll von Gottfried Ernst Bestel.