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Am 4. August 2003 jährt sich zum 250. Male der Todestag von Gottfried Silbermann. Diesem berühmten Orgel- und Klavierbauer widmet das querstand-Label eine Edition, die seine noch vorhandenen Orgeln komplett vorstellt. In einer Folge von 8 CDs werden die 32 Instrumente klanglich, in Bild und Text ausführlich vorgestellt. Dabei soll auf das musikalische Umfeld jener Zeit ein besonderes Augenmerk gelegt werden. So setzt sich das Repertoire der einzelnen CDs fast ausschließlich aus Werken mitteldeutscher Komponisten des 17. und 18. Jahrhunderts zusammen, wobei neben bekannteren Namen auch seltener berücksichtigte Komponisten ins Rampenlicht gerückt werden und sogar einige Ersteinspielungen zu Buche stehen. Viele Silbermann-Orgeln sind in den letzten Jahren grundlegend restauriert worden. Daher ist die CD-Edition zugleich eine reizvolle Dokumentation mitteldeutschen Kunsthandwerks, der lokalen Musikgeschichte und der Musizierpraxis. Der Österreicher Martin Haselböck hat sich auf mehreren Gebieten der Musik einen Namen gemacht. Neben seiner Tätigkeit als Organist (u.a. als Hoforganist in Wien) und Cembalist erlangte er auch als Komponist und Dirigent Geltung. Zudem führte seine musikwissenschaftliche Tätigkeit zu einer Bereicherung des Repertoires der klassischen Musik, was sich auch auf der vorliegenden CD widerspiegelt. Erst 2001 kehrte die über eine Million Blätter umfassende Notenbibliothek der Berliner Singakademie aus Kiew zurück, wohin sie nach dem Zweiten Weltkrieg verbracht und wo sie 1999 durch den Direktor des Bach-Archivs Leipzig, Prof. Christoph Wolff, wiederentdeckt worden war. Haselböck fand in diesem Material u.a. sechs Sonaten des Bachschülers Johann Ludwig Krebs, die bisher völlig unbekannt waren, und spielte zwei von ihnen an der Orgel in Zöblitz ein. Auch die anderen auf der CD vertretenen Komponisten, Georg Andreas Sorge, Friedrich Wilhelm Marpurg und Michael Gotthard Fischer, hatten ihre Hauptschaffenszeit eine bis zwei Musikergenerationen nach Johann Sebastian Bach und schwankten in ihrem Schaffen daher zwischen konsequenter Weiterführung Bachscher Vorbilder und dem an Popularität gewinnenden "empfindsamen Stil". Sorge und Marpurg gingen darüber hinaus auch als Musiktheoretiker in die Musikgeschichte ein.