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Die Linnicher Orgel ist die älteste des Kreises Düren. Aber nicht nur deshalb ist sie ein besonderes Juwel, sondern auch wegen ihres Klanges wurde und wird sie gerühmt. 1764 von einem unbekannten Meister im Kreuzherrenkloster Hohenbusch bei Erkelenz erbaut, schenkte sie der Aachener Bischof 1805 nach der Säkularisation des Klosters der reformierten Gemeinde zu Linnich, in deren Kirche, heute von der vereinigten evangelischen Gemeinde aus Lutheranern und Reformierten genutzt, sie schließlich 1808 aufgestellt wurde. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde das Instrument in den Folgejahrzehnten Schritt für Schritt wieder hergestellt und schließlich in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts nochmals gründlich rekonstruiert. Am Ende dieser Rekonstruktion präsentiert sich das Instrument nun wieder in einer dem Original nahekommenden Disposition – lediglich das Pedal verblieb als völlige Neuzutat der Nachkriegszeit. Für die mit dieser CD vorliegende klangliche Dokumentation der Linnicher Orgel wählte der Altenburger Schloßorganist Felix Friedrich Werke aus, die dem kammermusikalischen und intimen Charakter, aber auch dem Klang der zahlreichen Lingualstimmen des Instruments entsprechen. Das Spektrum reicht von bekannten und populären Kompositionen aus der Feder Georg Friedrich Händels und Johann Sebastian Bachs – von letztgenanntem ist beispielsweise das Air aus der Orchestersuite BWV 1068 in einer von Felix Friedrich selbst vorgenommen Bearbeitung für Orgel vertreten – bis hin zu Werken des vergleichsweise unbekannten böhmischen Komponisten Jan Krtitel Kuchar. Dieser amtierte von 1790 bis zu seinem Tode 1829 als Organist an der Prämonstratenserabtei Strahov und war auch im Prager Opernorchester tätig. Daneben erklingen einige Stücke von Joseph Nicolaus Torner, der in der weiteren Umgebung Linnichs wirkte und beispielsweise das Amt des Organisten an der Hohen Domkirche in Trier bekleidete. Torners Kompositionen stellen trotz einer schlichten Satzweise bemerkenswerte Beispiele für einen frühen empfindsamen und galanten Stil des 18. Jahrhunderts dar.