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Italien und Frankreich bildeten auch noch im 18. Jahrhundert die großen „Gravitationsfelder“ der europäischen Barockmusik – und Deutschland mit seinem „vermischten Geschmack“ lag mittendrin. Eine gewisse Vorentscheidung für Frankreich oder Italien lässt sich bereits von der Landkarte ableiten: Der Südwesten Deutschlands war eher französisch dominiert, der Südosten dagegen eher italienisch geprägt. Natürlich gab es aber auch Ausnahmen, die zumeist persönliche Gründe (im wahrsten Wortsinne) als Ursache hatten – so konnten bestimmte Hochzeiten auch eine Musikerwanderung in Gang setzen. Die Charlottenburger Bachsolisten, ein 1998 gegründetes Ensemble aus Mitgliedern des Orchesters der Deutschen Oper Berlin und des Konzerthausorchesters Berlin, widmet sich hauptsächlich der Musik zwischen 1650 und 1800 und spielt auf modernen Instrumenten.
Das Cembalo wird durch das Klavier ersetzt. Die modernen Instrumente ermutigen die Musiker zu einem Spiel, das die barocke Klangvielfalt und musikalische Rhetorik mit in unsere heutige Zeit nimmt.
Der Schwerpunkt des Ensembles liegt auf der Musik von Johann Sebastian Bach, seinen Söhnen und Zeitgenossen – so auch auf der vorliegenden CD, die den Hörer auf eine Reise durch Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien mitnimmt und dort interessante, teils sehr rare Trio- und Quartettkompositionen zutagefördert. Bachs Triosonaten BWV 525–530, von denen eine auf der CD erklingt, wurden von Manfred Theilen explizit für die Charlottenburger Bachsolisten bearbeitet und damit quasi auf ihre vermutete kammermusikalische Urbesetzung zurückgeführt.