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Fünf Stücke von fünf Komponisten, die untereinander alle auch persönlich verbunden sind: Klaus Huber und Younghi Pagh-Paan sind ein Paar, Ernst Helmuth Flammer hat bei Klaus Huber und Paul-Heinz Dittrich studiert, Jörg Herchet und er waren eine Zeit lang an der Musikhochschule in Dresden Kollegen. Der Cellist Matthias Lorenz selbst kennt Paul-Heinz Dittrich am längsten, nämlich seit 1991, als er kurz nach der Wende zu einem Konzert nach Ostberlin eingeladen war. Klaus Huber ist er 1995 begegnet, mit Younghi Pagh-Paan hatte er 1997 den ersten Kontakt und nach seinem Umzug nach Dresden entstanden die Freundschaften zunächst zu Jörg Herchet und über ihn zu Ernst Helmuth Flammer.
Also eine rein privat motivierte Programmzusammenstellung? Natürlich spielt das (immer!) auch eine Rolle. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, dass Lorenz alle fünf Stücke im Laufe der Zeit, seit der er sie spielt, nahe gekommen sind.
Dabei sind die Werke – trotz aller persönlichen Verflechtungen – sehr unterschiedlich. Drei von ihnen sind ja praktisch gleichzeitig entstanden (Dittrich und Herchet 1975, Huber 1976), sie stellen aber drei sehr verschiedene Zugänge zum Komponieren dar. Und doch gibt es bei allen Differenzen eine Gemeinsamkeit: Alle fünf Komponisten streben keine Revolution an, ihre Stücke wurzeln im Boden der europäischen Tradition. Das kann bis zu einer „Quasi-Sarabande“ bei Dittrich, ausgedehnten Orgelpunkten bei Flammer oder dem Bedürfnis nach stärker persönlich geprägten Abschnitten bei Huber gehen. Andererseits bleibt keines der fünf Stücke dort stehen, sondern die Komponisten erweitern die Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen. So basiert etwa Herchets Stück ganz auf dem traditionellen „schönen“ Celloklang, der aber zunehmend von Abweichungen durchdrungen wird, bis diese gleichberechtigt neben dem Normalklang stehen können. Pagh-Paan verbindet koreanische Tradition mit europäischer Avantgarde und Flammer bettet in seine klare Struktur einen Parforceritt des Cellospiels ein. Letztgenanntes Stück sowie dasjenige von Jörg Herchet stehen als Ersteinspielung auf der CD.