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Die sechs Cellosuiten von Johann Sebastian Bach liegen heute in einer Vielzahl von Bearbeitungen für die unterschiedlichsten Instrumente vor. Ziel von Bernhard Hofstötters Bearbeitung der zweiten Cellosuite für Barocklaute (BWV 1008) war es, mithilfe der Mittel der Laute das scheinpolyphone Geflecht so klar und durchhörbar wie möglich zu machen. Es ist ebenso herausfordernd wie faszinierend, sich an eine Umsetzung des Choralvorspiels „Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ“ (BWV 639) mit den subtilen und dynamisch differenzierten Ausdrucksmitteln der Laute zu machen. Ihr Charakter kommt dem intimen Zwiegespräch des Chorals durchaus entgegen.
Neben den Bach-Bearbeitungen wählte Bernhard Hofstötter für die vorliegende CD Werke zweier weiterer Komponisten aus, zunächst zwei von Silvius Leopold Weiss. 1687 in Grottkau in Schlesien geboren, brachte Weiss es zeitlebens zu höchster Anerkennung seitens seiner Zeitgenossen, die weit über die Grenzen seiner zentralen Wirkungsstätte am Dresdner Hof ausstrahlte. In den letzten Jahren ist den Werken dieser Ausnahmeerscheinung wieder ein wenig von der Aufmerksamkeit zugekommen, die ihnen zweifellos gebührt. Mit mehr als 100 Sonaten ist Weiss’ Werk für Laute solo geradezu enzyklopädisch. Die Sonate in g-Moll (WeissSW 25) wurde hier mit der in der Dresdner Quelle enthaltenen Sarabande eingespielt.
1747 veröffentlichte David Kellner bei Brandt in Hamburg ein Lautenbuch mit dem Titel „David Kellners XVI. Auserlesene Lauten-Stücke“. Der 77-Jährige war zuvor nicht als Komponist von Lautenmusik oder Lautenist in Erscheinung getreten. In der hier eingespielten Chaconne in A-Dur zieht er alle Register seines Könnens. Dieses umfangreiche, fein ziselierte und ausbalancierte Werk zeichnet sich durch größtmöglichen rhythmischen und melodischen Einfallsreichtum aus. Man kann somit mit gutem Grund behaupten, Kellner habe die „ultimative Chaconne“ (Kenneth Sparr) geschrieben.
*(Bearbeitung für Laute: Bernhard Hofstötter)