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Das vorliegende Programm präsentiert musikalische Porträts von zwei maßgebenden Komponisten der Barockzeit durch eine Auswahl aus ihrem Œuvre für Violine und Cembalo: Heinrich Ignaz Franz Biber (1644–1709) und Georg Muffat (1653–1704). Ihre erste Begegnung in Salzburg wurde leider nicht dokumentiert. Es ist aber bekannt, dass beide Talente mit unterschiedlichen musikalischen Vorerfahrungen angekommen sind, bevor sie jahrelang im Dienste des Erzbistums Salzburg standen. Dank dem wirtschaftlichen Wachstum und der finanziellen Stärke wurden die verschiedenen Künste in diesem souveränen katholischen Fürstentum außerordentlich gefördert, somit auch die Musik. Sie war – ähnlich wie in allen anderen barocken Zentren – ein fester Bestandteil der höfischen Repräsentation. In Salzburg wurde sie zudem ein wichtiger Kommunikationskanal der Gegenreformation.
Als fabelhafter Geiger bevorzugte Biber in seinen Kompositionen sein Lieblingsinstrument und schrieb zwei Sonatensammlungen, die bis heute zum Grundrepertoire der barocken Sololiteratur gehören: die „Rosenkranz“- oder „Mysterien“-Sonaten und die „Sonatae, violino solo“, beide mit je zwei Stücken auf der CD zu hören. Dazu kommen eine Passacaglia aus Muffats Sammelwerk „Apparatus Musico-Organisticus“, welches für die barocke Tastenliteratur eine ähnlich große Bedeutung besitzt wie Bibers erwähnte Sammlungen für die Violine, sowie Muffats einzige überlieferte Violinsonate.
Die Instrumente, die sich bei der vorliegenden Einspielung begegnen, stammen aus zwei Welten: Flóra Fábri musiziert auf einem 2015 von Detmar Hungerberg nach italienischen Vorbildern gebauten Cembalo; die von Dóra Szilágyi gespielte Violine wurde 1765 von Sebastian Klotz in Mittenwald gebaut.