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Den gebürtigen Schwabacher Adolph Henselt kennt man heute wohl in erster Linie als Stammvater der russischen Pianisten-Elite, die von ihm und später auch von seinen Schülern an den Konservatorien Russlands ausgebildet wurde. Dabei ist der von Robert Schumann und Franz Liszt geschätzte Virtuose, der die eigene Karriere 24-jährig wegen unüberwindlicher Auftrittsangst beendete und nach St. Petersburg auswanderte, ein mindestens ebenso faszinierender Komponist gewesen. Zu Unrecht in Vergessenheit geratene romantische Kammermusikhaben der Pianist Stefan Burkhardt und der im Eröffnungsstück der CD, dem Duo h-Moll op. 14 für Klavier und Violoncello, mitwirkende Cellist Norbert Hilger erschlossen. Henselt erweist sich als ein Komponist, der – zwar in gefälligem Ton – die technisch-ästhetischen Möglichkeiten seiner Zeit auskostet. Die vorliegende CD liefert insgesamt zehn bemerkenswerte Ersteinspielungen (op. 4 Nr. 2; op. 10; op. 13 Nr. 9; op. 14, mit Violoncello; op. 18 Nr. 2; op. 30; op. 32; op. 39; Petite Romance, ohne Opuszahl; Rondo serioso, ohne Opuszahl). Das Duo op. 14 liegt zwar bereits in einer Aufnahme für Klavier und Horn vor, aber schon die zeitgenössische Kritik des 19. Jahrhunderts schätzte von den verschiedenen Besetzungen dieses Stückes die mit Cello besonders, die hier nun erstmals auf Tonkonserve zu erleben ist. Mit dieser Aufnahme setzt das querstand-Label seine Jubilee Edition fort, die sich in den letzten Jahren mit großem Erfolg Jubiläen von Komponisten unterschiedlichen Renommees vornehmlich aus kammermusikalischer Perspektive zuwandte und so vielfach dem Repertoire eine bemerkenswerte Literatur erschloss.