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Heinrich von Herzogenberg (1843- 1900) entstammt einem französischen Adelsgeschlecht (Picot de Peccaduc). Über seinen Kompositionslehrer Felix Dessof kam er in Kontakt mit Johannes Brahms. Mit dem Ausspruch "Ich bin und bleibe ein Volontair" von 1884 scheint sich Heinrich von Herzogenberg selbst die Rolle eines epigonalen Mitläufers zu geben. Noch 1897, kurz vor Brahms' Tod, bekennt er in einem Brief an den Geiger Joseph Joachim: "Seit 35 Jahren frage ich mich bei jedem Notenkopf: was wird Brahms dazu sagen? - der Gedanke an ihn und sein Urteil hat aus mir gemacht, wieviel eben wurde; er war mein Fleiss, mein Ehrgeiz, mein Mut." Mit seinen beiden Streichtrios op. 27 knüpft Herzogenberg an klassische Vorbilder an und greift damit eine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts selten gewordene Gattung wieder auf. Das zweite dieser Trios findet sich auf der vorliegenden CD. Max Reger (1873-1916) zog unvermittelt eine Partitur aus der Tasche, kunstvoll gearbeitete und zugleich von künstlicher Simplizität, volkstümlich-liedhaft, von Licht durchflossen wie ein Streichtrio aus Mozarts Feder. Regers musikalischer Genius, gepaart mit der für ihn typischen Kombination aus Leichtigkeit und Schwermut (die auch Parallelen in seinem Leben findet), brach sich auch in der Gattung des Streichtrios eindrucksvoll Bahn, wie das auf der vorliegenden CD eingespielte viersätzige Streichtrio op. 77b beweist.