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Fast 60 Jahre hatte es gedauert, bis die Kirche Mariä Himmelfahrt in Dachau im Jahr 2015 eine Orgel bekam, die in Größe und Klanggestalt dem weiten und ungewöhnlichen Kirchenraum angemessen ist.
Erbaut wurde Mariä Himmelfahrt in den Jahren 1954–1956 im nach dem Zweiten Weltkrieg neu entstandenen Stadtteil Dachau-Süd. Mit ihrer vollständig erhaltenen Ausstattung gilt sie als wichtiges Zeugnis der Baukunst der 1950er Jahre; inzwischen ist sie denkmalgeschützt. 2001 beschloss die Pfarrei einen Orgelneubau, nachdem sich die Staller-Orgel von 1959 als nicht mehr reparaturfähig erwies. Sechs Firmen waren um ein Angebot gebeten worden. Nach eingehender Prüfung entschied man sich für den Entwurf der Firma Orgelbau Christoph und Matthias Kaps aus Eichenau bei Fürstenfeldbruck (Bayern). Die Dachauer Orgel mit der Opuszahl 30 ist das bislang größte Instrument der 1986 gegründeten Werkstatt.
Am 25. Oktober 2015 konnte die klanglich und architektonisch ganz auf den Raum hin konzipierte und mit 41 Registern auf drei Manualen und Pedal großzügig dimensionierte neue Orgel feierlich eingeweiht werden.
Klanglich ist das neue Instrument auf Ausgewogenheit und weitestgehende Natürlichkeit hin angelegt; trotz der auf den ersten Blick unspektakulären, quasi „universal“ anmutenden Disposition kann die Kaps-Orgel den allergrößten Teil der reichen Orgelliteratur überzeugend verlebendigen. Die von Christian Brembeck eingespielte erste CD an der neuen Orgel verdeutlicht dies mit einem beeindruckend weit gespannten Repertoirebogen: französische wie deutsche Werke von Barock bis zum 20. Jahrhundert.