Ein Sachsendreier gereicht jeder Briefmarkensammlung zur Ehre. Es ist deshalb der Wunsch eines Briefmarkensammlers, die erste sächsische Briefmarke in seiner Sammlung zu besitzen. Zur Zierde jeder Grafiksammlung gereicht auch der Besitz eines der wert- und anspruchsvollen Blätter der drei sächsischen Künstler, denen die Ausstellung gewidmet ist, zu der diese Publikation erscheint.
Mit dem Umzug unserer Galerie Pferdestall in den Quellenhof im Jahre 2007 wollten wir mit der Gemeinschaftsausstellung "Viergespann" unser langjähriges Engagement für die Druckgrafik herausstellen. Überrascht von deren großer Resonanz sowie ermutigt durch die beteiligten Künstler und Freunde der Galerie, lag es nahe, eine Publikation zu dieser Ausstellung zu erstellen. Die "Göpfersdorfer Kunstblätter" waren geboren.
Daran anknüpfend, präsentieren wir mit der Ausstellung "Sachsendreier" wieder bedeutende sächsische Grafiker, die mit ihrem künstlerischen Schaffen seit Jahrzehnten Maßstäbe nicht nur in diesem Lande setzen.
Während Werner Wittig und Claus Weidensdorfer schon vor Jahren in unserer Galerie ausgestellt haben, zeigen wir nun erstmalig auch Arbeiten von Andreas Dress. Gemeinsam ist ihnen die Absage an modische Effekte und schrille Überspanntheit, dagegen setzen sie Solidität und handwerkliche Perfektion. Die große Wertschätzung, die die Grafik in Dresden in der Vergangenheit erworben hat, setzt sich in diesen drei Künstlern in hervorragender Kontinuität fort. Es ist nicht die Affinität zur Literatur wie in der Buchstadt Leipzig, es sind die leisen individuellen Töne, durch die sie viele Grafikfreunde in ihren Bann ziehen. Somit erleben wir erneut Druckgrafik in hoher Vollendung in drei klassischen grafischen Techniken: dem Hochdruck in den Holzrissen von Werner Wittig als Sonderform des Holzschnitts, den Flachdruck in den Lithografien von Claus Weidensdorfer und den Tiefdruck in den Radierungen von Andreas Dress. Prinzip der Auswahl war dabei, die farbige Grafik, von allen drei Künstlern meisterlich beherrscht, einmal exemplarisch in den Mittelpunkt zu rücken. Zu dieser "Sachsendreier" getauften Ausstellung erscheinen nun die Göpfersdorfer Kunstblätter Nr. 2.
(Aus dem Vorwort von Günter Lichtenstein)