• Böhm, Claudius

Neue Chronik des Gewandhausorchesters

  • Verlag Klaus-Jürgen Kamprad

69,90 

inkl. gesetzlicher MwSt., zzgl. Versandkosten

  • Beschreibung
  • Inhalt
  • Details

Was geschieht an jenem Montag, dem 11. März 1743? In einem Leipziger Privathaus kommt erstmals eine neue Konzertgesellschaft zusammen. Die 16 Gründer dieser Gesellschaft zahlen einen hohen Jahresbeitrag. Allein schon damit unterscheidet sich das „Leipziger Concert“, wie die 16 ihr Unternehmen nennen, deutlich von den bestehenden Collegia musica. Anders als bei diesen studentischen Musiziergemeinschaften hat zudem kein einzelner Musiker die Gesamtleitung inne, sondern rekrutiert sich aus dem Kreis der zahlenden Mitglieder ein mehrköpfiges außermusikalisches Management. Das ist vollkommen neu für die Handels-, Messe- und Universitätsstadt.

Wer sind die Akteure jenes 11. März 1743? Die Gründungsversammlung setzt sich aus Adligen und Bürgern zusammen. Die namentlich bekannten Gründer sind junge Männer um die 27. In der 16-köpfigen Kapelle, die bei der ersten Zusammenkunft an jenem Montag musiziert, spielen die Leipziger Stadt- und Kirchenmusiker gemeinsam mit ausgewählten Studenten. Keiner der Beteiligten ahnt, dass er an jenem 11. März 1743 der Geburtsstunde des späterhin weltberühmten Gewandhausorchesters beiwohnt.

Was geschieht an jenem Donnerstag, dem 19. Oktober 1893? Ein falsches Jubiläum wird zur falschen Zeit gefeiert. Nicht die Gewandhaus-, sondern die Leipziger Abonnementkonzerte bestehen seit 150 Jahren, und nicht im Oktober, sondern im März erfolgte deren Gründung. Unter den Zeitzeugen erhebt sich jedoch keine einzige Stimme, die das Doppelfalsche öffentlich benennt, gar kritisiert. Also kann auch die Nachwelt sich die Kritik schenken.

Wohin wird nun, im Fin de Siècle, die Reise führen? Wie wird das Orchester die gewaltigen Umbrüche des 20. Jahrhunderts erleben, mit welchen seelischen wie gleichermaßen moralischen Blessuren sowohl aus den beiden Weltkriegen als auch den beiden deutschen Diktaturen hervorgehen?

Dem Weg von den Anfängen zu Lebzeiten Johann Sebastian Bachs bis zur Gegenwart mit dem 21. Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons spürt spürt die „Neue Chronik des Gewandhausorchesters“ in zwei Bänden nach. Zahlreiche Details, zusammengetragen, erforscht und erzählt von Gewandhausarchivar Claudius Böhm, zeichnen ein differenziertes Gesamtbild.

 

Der Autor Claudius Böhm, Jahrgang 1960, ist seit 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gewandhaus zu Leipzig und Leiter des Gewandhausarchivs sowie seit 1992 Redakteur und Autor für das Gewandhaus-Magazin. Im Verlag Klaus-Jürgen Kamprad sind bereits mehrere von ihm verfasste oder herausgegebene Bücher erschienen, beispielsweise „Johann Adam Hiller. Kapellmeister und Kantor, Komponist und Kritiker“, „Das Gewandhaus-Quartett und die Kammermusik am Leipziger Gewandhaus seit 1808“ und „Mahler in Leipzig“.

Band I

Kapitel I     1743 bis 1763    Das ist völlig neu für Leipzig

Kapitel II     1763 bis 1781    Mit den Sängerinnen beginnt die Blüte

Kapitel III      1781 bis 1786    Die Machtelite zieht ins Gewandhaus ein

Kapitel IV      1786 bis 1795    Das Orchester steht auf

Kapitel V      1796 bis 1805    Die Stadt kauft sich ein Theater

Kapitel VI      1805 bis 1817    Drei Gewandhäusler werden Kunstgeiger

Kapitel VII      1817 bis 1827    Die Gemeinschaft zerbricht

Kapitel VIII      1827 bis 1835    Die Kürzungsbefürworter haben Erfolg

Kapitel IX      1835 bis 1840    Der große Wurf gelingt

Kapitel X      1840 bis 1847    Der Schuss geht nach hinten los

Kapitel XI      1847 bis 1863    Die Trauerarbeit wird nicht gewürdigt

Kapitel XII      1864 bis 1868    Die Theaterdirektoren applaudieren nicht

Kapitel XIII      1868 bis 1881    Plötzlich wächst der Klangkörper

Kapitel XIV      1881 bis 1893    Die Politiker sind historisch informiert

 

Band II

Spielstätten des Gewandhausorchesters

Kapitel XV     1893 bis 1895    Das Publikum ist des Kapellmeisters müde

Kapitel XVI     1895 bis 1898    Die neue Ära bricht nicht an

Kapitel XVII     1899 bis 1912    Zurücknehmen geht nicht mehr

Kapitel XVIII     1912 bis 1920    Das beste Pferd wird vorgespannt

Kapitel XIX     1920 bis 1931    Die Stadt fasst einen folgenreichen Beschluss

Kapitel XX     1931 bis 1934    Das Orchester betritt die Bühne Europas

Kapitel XXI     1934 bis 1945    Das Gewandhaus wird gleichgeschaltet

Kapitel XXII     1945 bis 1958    Von Normalität kann keine Rede sein

Kapitel XXIII     1958 bis 1960    Drei kommen, zwei gehen, einer bleibt

Kapitel XXIV     1960 bis 1970    Die neue Oper weckt Heimatgefühle

Kapitel XXV     1970 bis 1981    Der Kandidat stellt eine Bedingung

Kapitel XXVI     1981 bis 1990    Das Gewandhaus nimmt Flüchtlinge auf

Kapitel XXVII     1990 bis 1997    Der Chef ist anderweit beschäftigt

Kapitel XXVIII     1998 bis 2018    Er kommt, sieht und hört zu

Nachwort

Anhang     Ein Dokument aus der Frühgeschichte des Großen Konzerts

Festeinbände mit Schutzumschlag

19,5 x 26 cm

Band 1: 408 Seiten | Band 2: 436

Band 1: 209 Abbildungen teilweise vierfarbig | Band 2: 214 Abbildungen teilweise vierfarbig

2 Bände (nur gemeinsam erhältlich)

Deutsch

ISBN: 978-3-95755-628-8

 

Empfohlene Artikel

Claudius Böhm und Werner Schneider (Hrsg.); Cornelia Thierbach (Autorin): Leipziger Notenspur

Leipziger Notenspur

Auf Notenspur, Notebogen und Notenrand – Streifzüge durch die Musikstadt

Klaus Burmeister: Alfred Dörffel (1821–1905). Ein Leipziger im Dienste der Musik

Alfred Dörffel (1821–1905)

Ein Leipziger im Dienste der Musik