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Das Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege ist nach den Inventarbänden Paul Clemens, des ersten Provinzialkonservators der Rheinprovinz, das älteste Publikationsorgan des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR). Seit 1896 gibt es darin Einblicke in seine Arbeit.
Der Aufsatzteil in diesem Jahrbuch dokumentiert in 15 Beiträgen wie immer die Arbeit der Kollegenschaft im Amt, teils in Kooperation mit externen Autor*innen, die dem Amt durch gemeinsame Projekte verbunden sind. Von einem Überblick zum Nacherfassungsprojekt von Objekten der Spät- und Postmoderne mit Schwerpunkt in Bonn über einen Einblick zu Kurparks im Stil der Nachkriegsmoderne in Burtscheid und Bad Münstereifel bis zu liturgiegeschichtlichen Hintergrundinformationen zu Nachkriegskirchen – das Themenspektrum der Inventarisation rückt immer mehr in Richtung der letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
Berichtet wird ferner über die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten an dem Ratsschiff MS „Stadt Köln“, dessen 2. Bauabschnitt abteilungsübergreifend vom Fachamt begleitet wird. Das neue Fachgebiet Moderne Materialien in der Restaurierung stellt ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt zur Konservierung der Polyesterfenster am Bonner Viktoriabad vor und die Holzrestaurierung beschäftigt sich mit Kölner Skulpturen und ihrer tatsächlichen Provenienz.
Ein größerer Schwerpunkt ist den zwei romanischen Basiliken St. Quirin in Neuss und der Münsterbasilika in Bonn gewidmet. Während der Dreikonchenbau in Neuss im Rahmen einer Dissertation bauhistorisch untersucht und u.a. seine Funktion analysiert wurde – die Ergebnisse erscheinen als Aufsatz im Jahrbuch –, befassen sich zwei Beiträge zum Bonner Münster im Rückblick auf die umfassende Außen- und Innensanierung mit der bauhistorischen Untersuchung des Kirchenbaus und den kostbaren Alabasteraltären im Inneren.
Die Wiederherstellung von Schloss Burg an der Wupper um 1900 durch Gerhard August Richter stellt ein interessantes Kapitel zur Geschichte der Denkmalpflege unter dem Blickwinkel von Rekonstruktionen dar. Die Flutkatastrophe 2021 eröffnete trotz zahlloser negativer Auswirkungen auch Chancen für die Forschung, weil sie viele Fachwerkkonstruktionen freilegte, die neu untersucht werden konnten. In Bad Münstereifel widmete sich das Amt in Kooperation mit dem Labor für Dendrochronologie am Kompetenzzentrum Denkmalwissenschaften und Denkmaltechnologien der Universität Bamberg einem großen Datierungsprojekt, das erstaunliche Ergebnisse hervorbrachte. Abgerundet wird der Aufsatzteil durch einen Forschungsbericht zu Dachwerken um 1500 auf Kirchen im Kreis Heinsberg sowie eine Zeitreise zu 60 Jahren Bauforschung und Vermessung im LVR-ADR.
Den Abschluss des Buches bildet der Amtsbericht über die Jahre 2021 und 2022, die geprägt waren von der anhaltenden Corona-Pandemie, der Flutkatastrophe im Juli 2021, aber auch dem Inkrafttreten des neuen Denkmalschutzgesetzes von Nordrhein-Westfalen zum 1. Juni 2022.
Andrea Pufke: Vorwort
Martin Bredenbeck: „Ein Zeitalter wird besichtigt“. Bemerkungen zum Inventarisierungsprojekt „Brutalismus – Spätmoderne – Postmoderne“ in Bonn
Kerstin Walter: Kurparks im Stil der Nachkriegsmoderne in Aachen-Burtscheid und Bad Münstereifel
Martin Bredenbeck: Gute Verbindung am Großen Markt: Das Stadthaus Rheinberg als Denkmal der Orts-, Architektur- und Sozialgeschichte
Oliver Meys: Liturgiegeschichtliche Gründe bei der Denkmalbewertung von Nachkriegskirchen
Elke Janßen-Schnabel: Denkmalbereich: Stolberg – Oberstolberg-Altstadt
Susanne Conrad, Gundula Lang und Rasmus Radach: Gemeinsam forschen. Bauhistorische Untersuchung des ehemaligen Ratsschiffes der Stadt Köln und 2. Bauabschnitt 2021/22 zur Dach- und Fachsanierung der Außenhülle
Maria Lörzel und Ferdinand Somorowsky: Neue Lösungen für neue Probleme? Bonn, Fassade Viktoriabad: „Machbarkeitsstudie Konservierung Polyesterfenster“
Ulrike Bergmann und Marc Peez: Kölner Skulpturen des 14. Jahrhunderts im Rheinland – Eine Nachlese. Nörvenich, Frauwüllesheim und Jakobwüllesheim (Kreis Düren)
Ulrike Heckner: Bauhistorische Untersuchungen am Bonner Münster
Susanne Brinkmann, Anna Pawlik und Christina Verbeek: In untadeliger Arbeit, meisterlich und kunstreich. Die Verwendung von Alabaster in der Frühen Neuzeit am Beispiel der Altäre im Bonner Münster
Cornelius Hopp: Der Dreikonchenbau von St. Quirin in Neuss als Chor des Frauenkonvents
Dorothee Heinzelmann: Dachwerke um 1500 auf Kirchen im Kreis Heinsberg
Anne-Katherine Sikora: Die Wiederherstellung von Schloss Burg an der Wupper durch Gerhard August Fischer von 1887 bis 1902 – noch Burgenromantik oder schon denkmalgerecht?
Thomas Eißing und Ulrike Schwarz: Bad Münstereifel. Neue Erkenntnisse durch dendrochronologische Untersuchungen nach der Flut
Kristin Dohmen: Ziemlich beste Freunde. 60 Jahre Team Bauforschung und Vermessung
Amtsbericht für die Jahre 2021 und 2022
Festeinband
16,8 x 24,7 cm
320 Seiten
zahlreiche Abbildungen überwiegend vierfarbig
Deutsch
ISBN: 978-3-95755-091-0