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Erich Dietz studierte nach einer Schlosser- und Dreherlehre und erstem Kunstunterricht an der Lindenau-Museumsschule von 1925 bis 1929 an der Hochschule für bildende Kunst in Weimar. Sein erstes großes öffentliches Werk, ein stilistisch dem Konstruktivismus verpflichtetes Ehrenmal für den ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert in Meuselwitz, wurde von den Nationalsozialisten schon Mitte der dreißiger Jahre wieder abgerissen. Auch nach 1945 gelang es Dietz nur schwer, über Altenburg hinaus die verdiente Anerkennung zu erlangen. Daher musste er sich lange mit nebenberuflichen Tätigkeiten durchschlagen. Erst nachdem er sich in Werkgemeinschaft mit der Bildhauerin Annemarie Hase zunächst in Meuselwitz, dann ab 1963 in Plottendorf der Keramik zuwandte, gelang dem Vielseitigen zumindest auf dem Gebiet des Kunsthandwerks der Durchbruch.
Es waren die stillen, verwunschenen Winkel seiner durch den Braunkohlenabbau geschundenen engeren Heimat oder die Blumen und Früchte seines Gartens, welche Erich Dietz faszinierten und zu Werken inspirierten, die in der Tradition der Weimarer Landschaftsmalerei immer vor der Natur entstanden. Sommers wie winters zog Dietz mit seinem Rollwagen häufig an die gleiche Stelle und hielt die jahreszeitlich wechselnden Stimmungen dieser unspektakulären Landschafts- und Gartenmotive in ihrer einzigartigen Schönheit fest.
Trotz seiner Bodenständigkeit und weitgehenden Zurückgezogenheit war Erich Dietz über die zeitgenössische Entwicklung in der Kunst gut informiert. So war es nur folgerichtig, dass er neben der gegenständlichen Darstellung mit abstrakten Formen experimentierte, Neues probierte und ein interessantes nonfiguratives OEuvre schuf. Insbesondere seine Skulpturen, die er aus dem Holz alter Birn- und Pflaumenbäume seines großen Gartens fertigte, gehören zu seinen wichtigsten Arbeiten.
1989 präsentierte die damals noch junge „Galerie im Pferdestall“ erstmals Werke von Erich Dietz. Mit der Ausstellung „Ideen aus der Natur“ wollen wir nun zum zweiten Male einen zu Unrecht fast vergessenen Künstler ehren. Eine neue, nunmehr bereits die 15. Ausgabe der „Göpfersdorfer Kunstblätter“ dokumentiert die Ausstellung, die verschiedene Sparten des vielseitigen Wirkens von Erich Dietz zeigt. (Basiert auf dem Vorwort von Günter Lichtenstein)
Broschur
21 x 27 cm
88 Seiten
zahlreiche Abbildungen überwiegend vierfarbig
Deutsch
ISBN: 978-3-95755-039-2