Christoph Sramek (Hrsg.)

  • Lichtenstein, Sabine

Hans Lichtenstein – Der jüdische Weg und die Weggefährten eines Chemnitzer Musikers

Mit einem Brief aus dem Versteck

  • Verlag Klaus-Jürgen Kamprad

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Hans Lichtenstein (1905–1994) wurde in einer liberal jüdischen Familie geboren, zeigte schon als Kind starke musikalische Begabung und widmete sich nach dem Abitur seiner Passion, der Musik, vor allem Opernmusik. Er studierte Gesang, Klavier und Dirigieren am Leipziger Konservatorium und die Praxis im Chemnitzer Opernhaus. Daraufhin folgten erfolgreiche Engagements in verschiedenen deutschen Städten, wobei interessante Begegnungen etwa mit Richard Wagners Witwe und Sohn sowie die fruchtbare Zusammenarbeit mit berühmten Musikern wie Richard Strauss ihn inspirierten und weiterbildeten. Lichtensteins Operettenarbeit mit Richard Tauber brachte ihn in die Niederlande. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, bedeutete das seine Rettung, bis er in den Niederlanden unter der deutschen Besatzung einen Aufruf zur Deportation erhielt. Er überlebte, untergetaucht an zahlreichen Orten, aber seine Laufbahn und seine Zuversicht waren zusammengebrochen. Obwohl er, nach anderthalb Jahren in Palästina, 1947 mit Frau und Kind in die Niederlande zurückkehrte, wo sein zweites Kind zur Welt kam, und mit vollem Einsatz als Operndirigent und Lehrer an verschiedenen Konservatorien wieder erfolgreich sein Können praktizieren konnte, litt er ständig an Heimweh nach seiner deutschen Muttersprache, sodass seine letzten 15 Lebensjahre von Depressionen begleitet waren.
Dieses Buch, das auf einen 2023 im Rahmen der Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz gehaltenen Vortrag zurückgeht, zeichnet den verschlungenen Lebensweg Hans Lichtensteins nach. Zahlreiche zum Teil erstmals veröffentlichte Fotos und Dokumente veranschaulichen das gleichermaßen typische wie individuelle Schicksal eines jüdischen Kulturschaffenden im Mitteleuropa des 20. Jahrhunderts.

Sabine Lichtenstein, 1947 in Jerusalem geboren, studierte Musik- und Theaterwissenschaft an der Universität von Amsterdam. Sie war Musikkritikerin für die Amsterdamer Zeitung Het Parool und als Musikologin mit verschiedenen Orchestern verbunden, bevor sie an der Universität von Amsterdam promovierte und dort fast drei Jahrzehnte lehrte und forschte. Sie spezialisierte sich auf Intermedialität, hauptsächlich das Zusammengehen von Musik und Literatur, publiziert aber auch in anderen musikwissenschaftlichen Bereichen in nationalen und internationalen Zeitschriften und hält Vorträge im In- und Ausland.

Inhalt:

Vorwort des Herausgebers

Vortrag

Personenverzeichnins

Klappenbroschur

17,0 x 24,0 cm

48 Seiten

zahlreiche Abbildungen, teilweise vierfarbig

Deutsch

ISBN: 978-3-98753-016-6