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Er habe immer noch mehr wissen wollen und nicht aufgehört, Fragen zu stellen. Nicht nur in der Musik, auch bezüglich philosophischer Probleme, in Geschichts- und Naturwissenschaften sowie im frühen Christentum ist er bewandert und gilt als penibler Dokumentarist, der in Wort und Schrift zu plaudern versteht.
Am 17. April 2021 feierte der renommierte Musik-Journalist Siegfried Schmidt-Joos seinen 85. Geburtstag. Seit sechs Jahrzehnten schreibt er stilistisch unverwechselbar über Musik in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften. Er gestaltete Musiksendungen für Funk und Fernsehen und moderierte zahlreiche Konzerte. Der Soundtrack seines Lebens ist der Jazz, der die Grundlage vieler Verzweigungen in der populären Musik bildete. Dass er sich jenseits des Jazz auch für Popmusik bis hin zum Musical interessierte (und auch dort zum Experten wurde), hält er für logisch, weil die Maßstäbe, die im Jazz gelten, auch für andere Genres Gültigkeit besitzen: „Komponisten des Great American Songbook wie Irving Berlin, George Gershwin, Rodgers & Hart haben das Material für den Jazz geliefert. Die Rockmusik kam zur Hälfte aus der Blues-Tradition, die andere Hälfte von Country & Western Music, die plötzlich selber durch die Berührung mit der schwarzen Musik anders klang.“
Anlässlich seines Geburtstages hat Siegfried Schmidt-Joos in Kooperation mit der „Just For Swing Gazette“ unterschiedliche Texte zu Musik und Politik ausgewählt, die die hohen journalistischen Qualitäten des Autors – auch schon in frühen Jahren – zur Geltung bringen. Es sind zeitlose Schriften, die eine subtile Verbindung aufweisen, aber auch biographische Spuren erkennen lassen. Das Spektrum der Kompilation reicht von Beiträgen aus den 1960er Jahren – wie für die einflussreiche Kulturzeitschrift „Der Monat“ – bis hin zu Aktuellem im „Jazzpodium“. Auch unveröffentlichte Beiträge zieren diese Zusammenstellung: ein Blick aus Tony Bennetts Fenster auf den Central Park, eine für Josef Stalin in einem leeren Theater jazzende Band, Gitte Haenning in der Berliner Komischen Oper für ihren Vater singend – das sind drei weitere Szenen aus den 21 Geschichten in diesem Buch. Schmidt-Joos interviewt, porträtiert, analysiert, kritisiert und polemisiert. Er hat sich und seinen Lesern mit dem reichhaltig illustrierten Buch ein wundervolles Geschenk gemacht. (Basiert auf einem Text von Detlef A. Ott)
1. Drei Leitartikel
Ein Votum für populären Jazz
Beat-Kultur. Die Generation des Involvement
Die Welt des Musicals
2. Drei Vokalisten
Nat King Cole: Der Unvergessliche
André Heller: Der Forscher in den Abgründen der Seele
Tony Bennett: Home Story am Central Park
3. Drei Song-Ladies
Triumph und Tragik der Diana Krall
Ella in Berlin, die ganze Geschichte
Gitte Haenning, Little Sister
4. Drei Klarstellungen
Silvia Droste: Ich kann nur Jazz
Bill Ramsey: Nicht nur ein Schlager-Clown
Paul Kuhn: Zwei Liner Notes
5. Drei Legenden
Bird: The Genius of Charlie Parker
Dylans Hund hat Flügel
Musik – eine Zeitmaschine
6. Drei Diskurse
Stalin hatte ganz allein zugehört. Zum Jazz in der UdSSR
Als Bücher noch Waffen waren
Jazz Goes East: Zum kulturellen Tauwetter im Sowjet-Block
7. Drei Unkenrufe
Kritik der Kritik. Zum Selbstverständnis einer Zunft
Der Jammer auf der deutschen Jazz-Szene
Fortschritt ins Abseits. Zur Situation des Free Jazz
Nachwort
Biografie
Bibliografie
Lexigraphische Quellen
Festeinband mit Schutzumschlag
17 x 24 cm
272 Seiten
über 300 Abbildungen überwiegend vierfarbig
Deutsch
ISBN: 978-3-95755-666-0