- Beschreibung
- Inhalt
- Details
Am 20. August 2021 jährte sich der Todestag der Herzogin Anna Dorothea von Kurland zum 200. Mal. Oft notierte sie Sätze wie „Ich verlaße nicht gerne mein freundliches Loebichau u. die Ruhe die ich hier genieße“ in ihr Tagebuch. Ihr Leben bewegte sich im Spannungsfeld zwischen glänzend-weltläufiger Präsentation und zunehmend zurückgezogener Einfachheit in einer komplexer werdenden Welt. Ihren Ruhepol fand sie im Osten des heutigen Thüringen, in ihren Schlössern Löbichau und Tannenfeld.
In den 200 Jahren seit ihrem Tod sind einige Bücher über das Leben der Herzogin, ihrer Schwester und ihrer Töchter erschienen. So manche Ausarbeitung mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung hat sich bereits mit dem „Musenhof“ Löbichau beschäftigt und in Anlehnung an die ältere Literatur das Wirken der Herzogin einseitig und auch unkritisch beleuchtet. Dorit Bieber als Ortschronistin der Gemeinde Löbichau trieb stärker der lokalgeschichtliche Ansatz um: Wie kam die Herzogin nach Thüringen, was tat sie hier, welche Rolle spielte sie im Dorf und in der Region wirklich? Wie beeinflussten sie und ihre Familie das Leben hier, und was blieb davon bis heute? Besonders spannend für die Beantwortung dieser Fragen war die Erschließung und Auswertung bisher unbekannten Archivmaterials. Dabei zeigten einige überlieferte Geschichten ganz neue Seiten. So stellte sich die – wenn auch schöne und publikumswirksame – Geschichte von Tannenfeld als dem Liebesnest der Herzogin Dorothea von Kurland als Legende heraus.
Das Buch bündelt viele neue Erkenntnisse aus den aktuellen Forschungen, z.B. die ältesten bildlichen Darstellungen der Schlösser Löbichau und Tannenfeld (letztere wahrscheinlich von der Herzogin persönlich), und spannt den Bogen auch über die nachfolgende Geschichte der Gebäude als Adelsstift und Pflegeheim bis zum heutigen Tag.
Einleitung 7
Die Vorgeschichte 9
Dorothea Herzogin von Kurland, geb. Gräfin von Medem 12
Erwerb des Rittergutes Löbichau 25
Bau des neuen Schlosses und Anlage des Parks in Löbichau 32
Bau des Schlösschens und Anlage des Parks in Tannenfeld 42
Exkurs: Das Schwedendenkmal im Hain 44
Dorotheas Leben ab 1798 46
Exkurs: Wofür wurde Tannenfeld eigentlich genutzt? 53
Zar Alexander I. in Löbichau oder Farce einer Eheschließung 62
Exkurs: Die politischen Ansichten der Herzogin Dorothea von Kurland 70
Vom Musenhof, der keiner war 78
Das kleine Löbichauer Parktheater 94
Dorotheas Verhältnis zu ihren Untertanen 97
Der letzte Löbichauer Aufenthalt 107
Der Tod Dorothea von Kurlands 111
Exkurs: Warum Löbichau eine Schinkel-Kapelle mit Dürer-Fenstern entging 113
Begräbnis 114
Die Verteilung des Erbes 117
Erinnerungen an ein Leben – Verbleib eines Grabes 121
1821 bis 1876: Johanna von Acerenza-Pignatelli 125
1876 bis 1907: Fanny von Boyen und Luise von Tümpling 135
Exkurs: Löbichauer Tourismus: Das Körner-Museum 139
1908 bis 1945: Damenstift, adliges Familienheim, Wirtschaftliche Frauenschule 143
Exkurs: Der Schlosshausmeister Wilhelm Hager 150
Exkurs: Die adlig-jüdische Adoption von Löbichau 153
1945 bis 2009: Ein altes Schloss als Pflegeheim 157
Exkurs: Vom Tod eines verdienten Unternehmers in Löbichau 159
Exkurs: Helmut Kumm – vom Kraftfahrer zum Heimleiter 162
Vom Neubau eines Schlosses 169
Eine Herzogin und ihr Dorf: Was geblieben ist 173
Anhang 179
Festeinband
20 x 28 cm
184 Seiten
Zahlreiche Abbildungen überwiegend vierfarbig
Deutsch
ISBN: 978-3-95755-071-2