• Greß, Frank-Harald

Die Orgeltemperaturen Gottfried Silbermanns

  • Verlag Klaus-Jürgen Kamprad

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Die Temperaturen rückten in Mitteldeutschland erst relativ spät in das Blickfeld orgeldenkmalpflegerischer Theorie und Praxis, auch im Zusammenhang mit den Werken Gottfried Silbermanns. Noch bis in die 1990er Jahre wurden zahlreiche Orgeln Silbermanns in gleichschwebender Temperatur eingestimmt bzw. in dieser früher hergestellten Stimmungsart belassen. Die Neueinstimmung in ungleichstufigen Temperaturen wurde bei neueren Restaurierungen zum Teil durch Unsicherheiten oder subjektive Auffassungen beeinflusst. Deshalb galt es zu prüfen, ob die erreichbare Quellenlage den Nachweis der authentischen Silbermann-Temperierung ermöglicht. Ein positives Ergebnis liegt im Interesse fundierter und definitiver denkmalpflegerischer Entscheidungen, die dazu dienen, der authentischen Klanggestalt näher zu kommen und das Pfeifenwerk vor nachfolgenden erneuten Umstimmungen zu bewahren.
Der Wunsch, auch an Orgeln früher Epochen ein breites musikalisches Repertoire darzustellen, führt häufig zu modifizierten Temperaturen, wenn nicht zur Abkehr von authentischen Stimmungsarten. Besonders bei großen historischen Instrumenten neigen zuständige Gremien oft zu Kompromissen. Über die Berechtigung solcher Entscheidungen, die vor allem mit der jeweiligen musikkulturellen Funktion der Orgeln zusammenhängen, lässt sich nicht allgemeingültig und abschließend beurteilen. Sie sind aus denkmalpflegerischer Sicht in jedem Fall problematisch. Vorrangig ist die Forderung nach Substanzerhaltung.
Der Autor Frank-Harald Greß, einer der renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Orgelforschung, hat umfangreiche Quellenstudien zu den original von Gottfried Silbermann verwendeten Stimmungen betrieben. In seinem Buch stellt er außerdem die Resultate zahlreicher Orgelrestaurierungen der jüngeren Vergangenheit vor. Sein Ergebnis ist verblüffend und logisch zugleich: So wie Silbermann für die Bauform und Größe seiner Orgeln fünf gleichsam standardisierte Typen verwendete, die er jeweils nur moderat variierte, setzte er während seiner gesamten Laufbahn als Orgelbauer nur zwei verschiedene Stimmungen ein: eine frühere und eine spätere.

Broschur

14,8 x 21 cm

44 Seiten

3 Fotos einfarbig

Deutsch

ISBN: 978-3-930550-66-1

 

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