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Im Preußischen Provinzialkonservatorenamt in Halle, das auch die preußischen Gebiete im heutigen Thüringen betreute, war 1925 die erste Restaurierungswerkstatt in einer staatlichen Denkmalbehörde unter Albert Leusch eingerichtet worden. Leusch bemühte sich sehr, die Konservierung und Restaurierung auf eine wissenschaftliche Ebene zu heben.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die personell nicht üppig ausgestattete Restaurierungswerkstatt in Halle jedoch keinesfalls in der Lage, die zahlreichen Rückführungen kriegsbedingt ausgelagerter Kunstwerke allein zu betreuen, zumal nach Wiederaufstellung und Wiedereinbau ein nicht zuletzt durch oftmals ungünstige Auslagerungsbedingungen entstandener Konservierungs- und Restaurierungsbedarf offensichtlich wurde. Häufig bezog man hierfür auch die Werkstätten der wichtigen Museen ein, die jedoch nicht immer über das erforderliche, fachlich qualifizierte Personal verfügten. Im Bewusstsein, dass diese Probleme den modernen Anforderungen an die Bewahrung des Kunst- und Kulturgutes entgegenstanden, entschied sich das Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen in den 1950er Jahren, in Erfurt eigene Restaurierungswerkstätten für kirchliches Kunst- und Kulturgut aufzubauen. Von Anfang an gab es dabei eine enge Zusammenarbeit mit dem mittlerweile in Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Halle, umbenannten dortigen Denkmalamt, insbesondere mit der Restaurierungsabteilung. Diese Zusammenarbeit setzte sich auch nach der – endlich – 1963 erfolgten Gründung einer eigenständigen Arbeitsstelle des Instituts für Denkmalpflege für die drei damaligen Thüringer Bezirke Erfurt, Gera und Suhl fort.
In einer Dissertation an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden hat sich Gabriele Schwartz intensiv mit der Geschichte der Kirchlichen Werkstätten in Erfurt und ihrer Wirkung nicht nur für die kirchliche Denkmalpflege, sondern auch ihrer Zusammenarbeit mit der staatlichen Denkmalpflege beschäftigt. Die vorliegende Publikation dieser Dissertation in Buchform versteht sich zugleich als Beitrag und Mosaikstein für die dringend anstehende Aufarbeitung der Geschichte der staatlichen Denkmalpflege in Thüringen. Ein auf CD-ROM beigefügter Katalog der durch die Kirchlichen Werkstätten Erfurt bearbeiteten Objekte dokumentiert deren Schaffen und wirft ein Schlaglicht auf einen bedeutenden Bereich der Bewahrung von Kunst- und Kulturgut.
Holger Reinhardt: Vorwort
Einführung
Überlegungen zur Entwicklung der Denkmalpflege in Mitteldeutschland
Geschichte und Struktur
Gründung
Verwaltung und Geschäftsführung
Räumliche Situation
Mitarbeiter
Ausbildung
Finanzierung
Auftraggeber
Exkurs: Griefstedt
Konservierung und Restaurierung in den beiden Abteilungen Holz und Farbfassungen anhand von Beispielen
Voruntersuchung und Konzeptfindung
Dokumentation
Holzkonservierung
Konsolidierung von Skulpturenfassungen
Oberflächenreinigung, Firnisabnahme und Freilegung
Ergänzungen im Bereich des hölzernen Trägers
Ergänzungen im Bereich der Skulpturenfassung
Restaurierung von Gemälden
Wandmalerei, Architekturfassung und Stein
Ausrüstung und Materialien
Präventive Konservierung und Wartung von Kunstgut
Das Wirken der Kirchlichen Werkstätten Erfurt im Kontext der DDR-Geschichte
Aus fachlicher Sicht
In politischer und christlich-sozialer Hinsicht
Schlussbetrachtungen
Anhang (u.a. mit Mitarbeiterliste und Bemerkungen zu Datenbank und Katalog)
Broschur
21 x 29,7 cm
196 Seiten
zahlreiche Abbildungen teilweise vierfarbig
Beilage: 1 CD-ROM mit Objektkatalog
Deutsch
ISBN: 978-3-95755-027-9