Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Bau- und Kunstdenkmalpflege (Hrsg.)

Der Iwein-Zyklus im Schmalkaldener „Hessenhof“

Arbeitsheft des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie – Bau- und Kunstdenkmalpflege – Neue Folge 58

  • E. Reinhold Verlag

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Der repräsentative romanische Steinbau des „Hessenhofs“ am Neumarkt in Schmalkalden im Thüringer Wald, dessen heutiges Erscheinungsbild stark von jüngeren Umbauten geprägt ist, und der berühmte Iwein-Zyklus in seinem Erdgeschoss entstanden nach vorherrschendem Urteil der bau- und kunstgeschichtlichen Forschung in den ersten Jahrzehnten bzw. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie werden damit jener kurzen Zeitspanne zugewiesen, für die – bei einer ansonsten extrem lückenhaften Quellenlage – dank zweier sicher dokumentierter Ereignisse der Jahre 1227 und 1246 die Zugehörigkeit Schmalkaldens zum Herrschaftsbereich der ludowingischen Landgrafen von Thüringen eindeutig bezeugt ist.
Bis zum Vorliegen neuer bauarchäologischer und kunsthistorischer Befunde und bis zu der dringend erforderlichen intensiven Sichtung des überaus lückenhaften spätmittelalterlichen Quellenmaterials sind sämtliche Aussagen über die Erbauer, Besitzer und Bewohner des „Hessenhofs“ und damit auch über die Auftraggeber des Iwein-Zyklus weitgehend hypothetisch. Ob der Zyklus bereits der Erbauungsphase des Hofes und damit möglicherweise landgräflicher Initiative zuzuweisen ist oder ob die Ausmalung erst durch einen der ersten Nutzer des Gebäudes anzusetzen ist, muss ebenso offen bleiben wie das Motiv für die Auswahl des literarischen Stoffes und die Funktion, die den mit dem Zyklus ausgestatteten Räumlichkeiten ursprünglich zugedacht war.
Die vorliegende Publikation kompiliert das in verschiedenen Fachdisziplinen aktuell vorhandene Wissen über die geschichtlichen Rahmenbedingungen und den künstlerischen Kontext des im nordalpinen Raum einzigartigen Zyklus mit seinen Inhalten aus Hartmann von Aues „Iwein“-Roman. Während Matthias Werner, Tom Graber und Mathias Kälble die historischen Hintergründe beleuchten und dazu eine Urkunde von 1250 edieren, befasst sich Dorothea Klein aus literaturhistorischer Sicht mit dem Roman und der Szenenauswahl für die Schmalkaldener Darstellung. Harald Wolter-von dem Knesebeck vergleicht die Schmalkaldener Iwein-Wandmalerei mit der etwa gleichzeitig entstandenen Iwein-Wandmalerei auf Burg Rodenegg in Südtirol und ordnet sie in den kunsthistorischen Kontext ein. Fünf Beilagen bieten Übersichtspläne des Zyklus.

Holger Reinhardt: Vorwort

Matthias Werner:
Die ludowingischen Landgrafen von Thüringen und Schmalkalden. Zum historischen Hintergrund des Iwein-Zyklus im Schmalkaldener „Hessenhof“
Tom Graber und Mathias Kälble:
Anhang: Urkunde der Bürger von Schmalkalden von 1250 – Edition und Übersetzung

Dorothea Klein:
Hartmanns „Iwein“ in Text und Bild. Eine Einführung zum Roman und zu den Schmalkaldener Malereien

Abbildungskatalog

Harald Wolter-von dem Knesebeck: Erzählen im Raum. Profane Wandmalerei des Mittelalters: „Iwein“ in Schmalkalden und auf Burg Rodenegg – ein kunsthistorischer Vergleich

Anhang

Festeinband

21 x 29,7 cm

108 Seiten

zahlreiche Abbildungen teilweise vierfarbig

Mit fünf Beilagen: Übersichtspläne des Zyklus

Deutsch

ISBN: 978-3-95755-087-3

 

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