Im Gothaer Schloß Friedenstein hat sich ein barockes Theater in seltener Komplexität erhalten. Nach der erfolgreichen Sanierung des Zuschauerraums wurde 1994/95 auch der Entschluß gefaßt, das Theater konsequent wiederzubeleben. Das hieß: Restaurierung der (nahezu komplett im historischen Bestand überkommenen) Bühnentechnik sowie weitgehende Rekonstruktion der historischen Beleuchtungsanlage. Mit tatkräftiger Unterstützung durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und namentlich durch dessen damaligen Leiter und Landeskonservator, Prof. Rudolf Zießler, gelang dieses Vorhaben in den Jahren 1995 bis 1997. Fortsetzende Restaurierungsarbeiten z.B. am Parkett oder an der Elektroanlage zogen sich durch die Folgejahre weiter. Mit jedem abgeschlossenen Schritt der Restaurierung ging das Ekhof-Theater einen Schritt zu einer gleichermaßen durch Denkmalgerechtheit wie durch Funktionsorientierung gekennzeichneten Gegenwart weiter.
Aber was wäre ein Theater ohne Spielbetrieb? Bereits während der Bauarbeiten fand 1996 das 1. Gothaer Theaterfestival statt, teilweise noch mit einem provisorischen Charakter der Umfeldbedingungen. Die rekonstruierte historische Bühnentechnik konnte zur Eröffnung des 2. Gothaer Theaterfestivals 1997 erstmals eingesetzt werden. Somit wurde das Denkmal also nicht nur rekonstruiert, sondern auch mit Leben erfüllt.
Das vorliegende Buch beschreibt die Geschichte des Gothaer Ekhof-Theaters, gibt einen intensiven Einblick in die Restaurierungsphasen und blickt auf die Chancen und Probleme der zukünftigen Nutzung. Es ist dem damaligen Landeskonservator Prof. Rudolf Zießler, der die Restaurierungsmaßnahmen nach Kräften unterstützte, anläßlich dessen 65. Geburtstages gewidmet.