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Johann Sebastian Bach galt in seiner Zeit nicht nur als herausragender Komponist und berühmter Orgelvirtuose, sondern auch als bedeutender Lehrer. Sein ganzes Leben lang unterrichtete er vielversprechende Musiktalente, die oft von weit her zu ihm kamen. Bereits als etwa zwanzigjähriger Organist in Arnstadt hatte Bach seinen ersten Schüler, und seine letzten Schüler nahm er nur wenige Monate vor seinem Tod als hochverdienter Kapellmeister und Thomaskantor in Leipzig an.
Wie die angehenden Musiker von Bachs stetig wachsendem Ruhm angezogen wurden, so trugen sie seine Musik auch wieder in die Welt hinaus. Sie studierten seine Kompositionen, schrieben sie sorgfältig ab und machten sie zum Bestandteil ihres eigenen Repertoires. Die Abschriften der Schüler sind heute wichtige, in vielen Fällen sogar die einzigen Quellen von Werken Bachs. Der Schülergeneration ist es maßgeblich zu verdanken, dass Bachs Musik frühzeitig Verbreitung fand und so manches Werk, so manches Detail über Bachs Persönlichkeit bis in die Gegenwart hinein bewahrt wurde. So ist unser heutiges Bild von Bach wesentlich von seinen Schülern geprägt.
Ausgehend von der großen Bedeutung des Schülerkreises wird seit 2015 am Bach-Archiv mit Förderung der Fritz Thyssen Stiftung das Forschungsprojekt „Johann Sebastian Bachs Privatschüler“ durchgeführt. Es hat zum Ziel, die verwischten Spuren der Bach-Schüler wieder sichtbar zu machen und neue Erkenntnisse zu Bachs Unterrichts- und Aufführungspraxis, zu seinem Alltag und seiner Persönlichkeit zu gewinnen. Am Ende des Forschungsprojekts wird ein Gesamtüberblick über den Schülerkreis vorgelegt werden – die erste Darstellung dieser Art seit einem knappen Aufsatz von Hans Löffler im Bach-Jahrbuch 1953.
Die vorliegende Ausstellung sowie der zugehörige, reich bebilderte Katalog gewähren einen ersten Einblick in dieses hochspannende Forschungsprojekt und seine Ergebnisse.
Broschur
22 x 26 cm
40 Seiten
zahlreiche vierfarbige Abbildungen
Deutsch, Englisch
ISBN: 978-3-95755-629-5