Helen Geyer, Franz Körndle & Christian Storch (Hrsg.)

Alte Musik in der Kulturlandschaft Thüringens

Beiträge zum Zehnjährigen Bestehen der Academia Musicalis Thuringiae

  • Verlag Klaus-Jürgen Kamprad

19,80 

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Mit der Gründung der Academia Musicalis Thuringiae (AMT) im Jahr 1998 entstand eine Organisation, die man einzigartig nennen darf. Ein gemeinnütziger Verein nimmt sich in einem ganzen Bundesland den Belangen der Alten Musik an. In der öffentlichen Wahrnehmung ist seit der Gründung das von der Academia Musicalis Thuringiae veranstaltete Festival GÜLDENER HERBST präsent. An mehreren Wochenenden erklingt Musik an historischen Stätten des Landes, in Kirchen und Schlössern, in Sälen und auch Theatern von Komponisten, die hier geboren sind, hier gewirkt haben oder deren Musik ganz einfach immer noch in den Bibliotheken und Archiven Thüringens schlummert. Rasch wurde das Festival für seine hörenswerten Wiederentdeckungen bekannt. Den besonderen Charme macht dabei weiterhin aus, dass die Veranstaltungen an zahlreichen unterschiedlichen Orten stattfinden und dabei die Werke häufig sogar am Ort ihrer Entstehung aufgeführt werden können.
Alte Musik im regionalen historischen Kontext wieder erklingen zu lassen, ist gerade in Thüringen attraktiv und reizvoll, hat sich doch hier in der Zeit des 17. und 18. Jahrhunderts in den zahlreichen Residenzen eine ganz eigene, facettenreiche Musiklandschaft ausgeprägt, die auf eine Vielzahl herausragender Komponisten verweisen kann, man nenne nur Michael Praetorius, Heinrich Schütz, Georg Philipp Telemann oder Johann Sebastian Bach. Aber der Reichtum dieses Landstrichs beschränkte sich nicht auf die Schlösser und großen Städte. Sogar die Dörfer widmeten sich mit erheblichem Aufwand großen Kompositionen des internationalen Repertoires. Das Ziel, speziell für diese Kreise erarbeitete Aufführungsmaterialien wieder ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen, führte zu den von der Academia Musicalis Thuringiae veranstalteten Thüringer Adjuvantentagen in Udestedt und Großfahner.
Die vorliegende Festschrift zum zehnjährigen Bestehen der Academia Musicalis Thuringiae will einen Einblick in die Tätigkeit der Organisation geben, die Forschung in den Archiven und Bibliotheken dokumentieren, die Aktivität aus der Sicht der historisch informierten Aufführungspraxis widerspiegeln und nicht zuletzt die Aufgabenstellung im Sinne der fördernden Institutionen erhellen.

Helen Geyer: Bestände „italienischer“ Renaissance- und Frühbarock-Musik im thüringischen Mitteldeutschland
Claus Oefner: Die Musikerfamilie Hertel. Ein Beitrag zur Musikgeschichte Mitteldeutschlands
Dorlies Zielsdorf: Merk(-)würdig: Adjuvantenkultur in Thüringen
Undine Wagner: Verworfene Schätze? Fragmentarische Quellen zu ausgesonderten Repertoirestücken in thüringischen Adjuvantenarchiven
Maren Goltz: Die Sammlung Wiener Libretti des Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen
Axel Schröter: Christian Gotthelf Scheinpflug (1722–1770). Hofkapellmeister, Komponist, Lehrer und Bibliothekar
Cornelia Brockmann: Zwischen Alltagsgeschäft und Kunstanspruch. Zur Sinfonik des Weimarer Hofkapellmeisters Ernst Wilhelm Wolf (1735–1792)
Helen Geyer: Arkadien – die Sehnsucht nach Italien oder Modernität und Aufgeschlossenheit
Rudolf Matthias Frieling: Zehn Jahre Cantus Thuringia & Capella. Das Wirken eines thüringischen Ensembles im Kontext zur Academia Musicalis Thuringiae
Christian Storch: Die Bedeutung der Academia Musicalis Thuringiae für die kulturelle Identität Thüringens
Programme Festival GÜLDENER HERBST 1999 bis 2008, Udestedter Adjuvantentage 2008

Broschur

17 x 24 cm

232 Seiten

23 Abbildungen und Notenbeispiele einfarbig

Deutsch

ISBN: 978-3-930550-64-7