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Der Name der Familie von Voß ist aus der Sicht der musikwissenschaftlichen Forschung eng mit der Berliner Bach-Überlieferung verbunden. Die wichtigsten Teile der bedeutenden Musiksammlung der Familie gehen auf Otto Carl Friedrich von Voß (1755 – 1823) zurück, der neben seiner Ausbildung als Jurist und seiner Tätigkeit im preußischen Staatsdienst ein eifriger Kenner und Förderer der Musik war. Sein Unterricht bei dem Berliner Musiker Johann Friedrich Hering verschaffte ihm Zugang zu Werken der Bach-Familie.
Der Unterricht und damit der Beginn der Sammlung fällt offenbar in die 1770er Jahre – eine Zeit, in der speziell das bürgerliche Musikleben Berlins florierte. Das von Otto Carl Friedrich von Voß zusammengetragene Repertoire spiegelt somit auch den seinerzeit in den privaten Salons vorherrschenden Geschmack. Im 19. Jahrhundert wurde die Sammlung von seinen Kindern weitergepflegt und vergrößert. Trotz der vor mehr als einem Vierteljahrhundert veröffentlichten ersten monographischen Studie von Bettina Faulstich und zahlreicher seither erschienener Spezialuntersuchungen birgt die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte der Musikaliensammlung der Familie von Voß noch zahlreiche offene Fragen.
In dem vorliegenden Buch spürt der Arzt und Musikliebhaber Hubertus Hans-Alexander von Voß den Zeugnissen der musikalischen Sammelleidenschaft seiner Familie im 19. Jahrhundert nach. Im Zuge seiner langjährigen Beschäftigung mit dem Thema stieß er auf zahlreiche neue Quellen, die ein vertieftes Verständnis des Musiklebens im Biedermeier und Vormärz ermöglichen. Seitenblicke gelten der Instrumentensammlung wie auch gesellschaftlichen Verbindungen sowie Themen wie der Bachpflege unter dem Kapellmeister Franz Lachner in München oder dem Umgang mit Johann Sebastian Bach in der Ukraine.
Eine besonders wichtige Beigabe des Buches ist das vollständige Faksimile des bislang noch kaum bekannten und von der Forschung nicht ausgewerteten thematischen Katalogs der Sammlung von Voß. Dieses Verzeichnis, das sich einst im Besitz von Wilhelm Rust befand und mit dem Nachlass des Arztes Guido Richard Wagener an die Bibliothek des Konservatoriums in Brüssel gelangte, enthält die Vokalwerke der Sammlung und ermöglicht bzw. erleichtert weitere Studien an den heute in den Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin integrierten Handschriften und Drucken. (Aus dem Geleitwort von Peter Wollny)
Peter Wollny: Geleitwort
Kapitel I
Zur Einführung
Maria Barbara Bach und Anna Magdalena Bach
Bettina Faulstich
Johann Sebastian Bach
Kapitel II
Berlin-Buch
Kapitel III
Genealogie der Familie von Voß
Elisabeth Amalia von Voß (1766 – 1789)
Carl Friedrich Graf von Voß (1755 – 1823)
Caroline Friederike Wilhelmine von Voß (1789 – 1851)
Familie Amalia Gräfin von Ingenheim (1766 – 1789), geb. von Voß-Buch und Gustav Adolf Graf von Ingenheim (1789 – 1855)
Kapitel IV
Die Musikaliensammlung der Familie von Voß in Berlin-Buch im 18. und 19. Jahrhundert im Kontext zur beginnenden Sammelleidenschaft von Musikalien, so auch von Bachs Matthäus-Passion
Kapitel V
Musikinstrumente in der Musikaliensammlung von Voß
Kapitel VI
Anonyma
Kapitel VII
Johanniter-Aufschwörungstafeln zu Anwärtern der Familie von Voß und Namensträgern für den Eintritt in den Orden
Kapitel VIII
„Maikäferei“ und August Wilhelm Goetze
Kapitel IX
Franz Lachner und die Bach’sche Matthäus-Passion in München
Kapitel X
Johann Sebastian Bach und die Ukraine
Kapitel XI
Nachwort
Kapitel XII
Dank
Anhang
A: Findbuch von Voß
B: Findbuch von Voß, Zusammenfassung von Elisabeth von Mikusch von Buchberg, geb. Gräfin von Ingenheim
C: August Wilhelm Goetze: Vortrag über die Disziplin im Richterstande, Berlin 1848, Auszüge
D: Marie und Hildegard Goetze: Unsere Voreltern und unsere Eltern
E: Brüssel-Katalog
F: Reisewitz-Noten
Festeinband
17 x 24 cm
348 Seiten
Deutsch
ISBN: 978-3-98753-008-1