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Heute gehören Beethoven und Bach zu den bekanntesten Komponisten weltweit. Doch wie kam es dazu, dass gerade diese beiden und ihre Werke zu „Klassikern“ wurden? Entscheidende Impulse gingen von einer Leipziger Musikzeitschrift aus: der 1798 gegründeten Allgemeinen musikalischen Zeitung (AMZ). Beethovens Musik galt seinen Zeitgenossen zunächst als unverständlich, radikal und verstörend. Die AMZ vermittelte ihren Lesern im gesamten deutschsprachigen Raum tiefe Einblicke in Beethovens Schaffen und förderte das Verständnis seiner Musik. Verschiedene Abhandlungen deuteten die von der Oper dominierte Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts als eine Geschichte der Instrumentalmusik um, mit Bach als Anfang und Beethoven als Ziel. Erstmals etablierte sich ein „Kanon der klassischen Meisterwerke“, in dem auch Haydn und Mozart ihren Platz fanden.
Die neue, auf einer Idee von Peter Wollny beruhende Ausstellung im Bach-Museum Leipzig, deren Eröffnung für den 26. März 2020 geplant war, aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste, veranschaulicht die Kanonisierung von Bach und Beethoven als Klassiker der Musik am Beispiel der Musikstadt Leipzig im frühen 19. Jahrhundert. Sie macht zudem den Einfluss von Bachs Musik in Beethovens Kompositionen erlebbar. Autographe Briefe und Notenhandschriften Ludwig van Beethovens sowie der Originalvertrag mit dem Verlag Breitkopf & Härtel dokumentieren Beethovens Beziehungen zu Leipzig und dem Schaffen des berühmten Thomaskantors. Frühe Notenausgaben Bachs und Beethovens, Zeitschriften, Konzertprogramme des Gewandhauses, Prüfungsprotokolle des Konservatoriums, Grafiken und Porträts sowie ein Pianino von 1837 beleuchten das reiche Musikleben im Leipziger Bürgertum. Zahlreiche Hörbeispiele bringen Musik und Geschichten zum Klingen.
Die Ausstellung wird mit dem vorliegenden reich bebilderten Katalog dokumentiert.
Broschur
21,0 x 14,8 cm
56 Seiten
zahlreiche vierfarbige Abbildungen
Deutsch, Englisch
ISBN: 978-3-95755-653-0