Franziska Specht: Zwischen Ghetto und Selbstbehauptung. Musikalisches Leben der Juden in Sachsen 1933–1941
Wie lange und in welcher Form war den Juden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten noch musikalische Aktivität möglich?
Franziska Specht: Zwischen Ghetto und Selbstbehauptung. Musikalisches Leben der Juden in Sachsen 1933–1941
Über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte hinweg trugen jüdische Bürger entscheidend zum kulturellen Leben in Deutschland bei. Aufgrund der Politik des NS-Regimes waren sie indes seit 1933 gezwungen, sich ein eigenes kulturelles Subsystem zu schaffen. In diesem konnten sie trotz staatlich verordneter Ausgrenzung und Verfolgung noch bis zu den 1938er Pogromen, in Ausnahmefällen auch noch länger an künstlerischen Aufführungen mitwirken und teilhaben.
Franziska Specht nimmt sich im vorliegenden Buch dieser gern verdrängten oder vergessenen Thematik an, wobei sie das musikalische Leben, Wirken und Schaffen der Juden in Sachsen einer kenntnis- und detailreichen Betrachtung unterzieht. Sie leistet damit einen Beitrag zur kulturhistorischen Aufarbeitung eines bisher wenig beachteten Aspektes der deutschen Musikgeschichte. Gleichzeitig schafft sie ein Mahnmal wider das Vergessen, das angesichts der momentan feststellbaren Tendenzen zur Institutionalisierung und gewalthaften Umsetzung antisemitisch-rechtsradikaler Ansichten doppelt wichtig ist.
Verlag Klaus-Jürgen Kamprad
Broschur, Format (BxH) 14,5 x 23,5 cm; 236 Seiten, 54 Abbildungen einfarbig
ISBN: 978-3-930550-15-9