Kerstin Sieblist, Sebastian Krötzsch, Anselm Hartinger (Hrsg.): Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus

Kerstin Sieblist, Sebastian Krötzsch, Anselm Hartinger (Hrsg.): Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus

ISBN 978-3-98753-004-3
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Kerstin Sieblist, Sebastian Krötzsch, Anselm Hartinger (Hrsg.): Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus

Begleitpublikation zur Ausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig (27.1. bis 20.8.2023)

Leipzig hat durch seine reiche Musiktradition eine außergewöhnliche Stellung in der deutschen Kulturlandschaft. Der Thomanerchor und die Leipziger Bach-Pflege, das Gewandhausorchester und das von Mendelssohn gegründete Konservatorium, die Musikverlage und die Instrumentenproduktion – all das prägte und prägt die Musikstadt Leipzig.

Die Töne indes, die in der nationalsozialistischen „Musikstadt Leipzig“ angeschlagen wurden, waren auch schon vor 1933 zu vernehmen. Den Nationalsozialisten diente die Musik letztlich als Werkzeug zur Verfolgung ihrer politischen Ziele. Kaum an die Macht gekommen, begannen sie 1933 mit der Gleichschaltung des musikalischen Lebens in Leipzig. Die Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung jüdischer Musiker und Komponisten war der schreckliche Höhepunkt ihres Bestrebens, das Musikleben von allem „Nicht-Arischen“ zu „säubern“. Gleichzeitig wurde die Illusion der prosperierenden „Musikstadt Leipzig“ aufrechterhalten.

Bereits seit der von Thomas Schinköth herausgegebenen Publikation „Musikstadt Leipzig im NS-Staat“ von 1997 gab es Überlegungen, dieses Thema auch im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig zu präsentieren. Zahlreiche verdienstvolle Einzeldarstellungen und wissenschaftliche Untersuchungen sind in verschiedenen Bereichen und Institutionen seitdem erschienen. Die Ausstellung „Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“ im Stadtgeschichtlichen Museum ist allerdings die erste Schau in Leipzig, die sich dem Thema umfassend widmet. Zu ihr erscheint ein umfangreiches Begleitbuch, das neben Betrachtungen zu ausgestellten Objekten und Dokumenten auch Essays zahlreicher Experten auf den verschiedenen Gebieten der regionalen wie überregionalen Musikforschung enthält. Einige Kapitel betrachten die musikalischen Institutionen der Stadt, andere richten den Blick auf die Musikausübung an den Leipziger Synagogen, die lokale Jazz- und Swing-Szene oder die Heroisierung von Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Richard Wagner im Dienste des politischen Systems.

 
Erschienen im Verlag Klaus-Jürgen Kamprad
Broschur, BxH 17x24 cm, zahlreiche Abbildungen teilweise vierfarbig, 164 Seiten

ISBN 978-3-98753-004-3

 

 

Inhalt

 

Anselm Hartinger: Geleitwort

Holger Koppe: Grußwort zur Ausstellung „Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“

Kerstin Sieblist/Sebastian Krötzsch: Einführung

 

ESSAYS

Yvonne Wasserloos: Selbstverständnis und Erfüllungswille: Leipzigs nationalsozialistische Musik- und Kulturpolitik

Claudius Böhm: Gewandhaus und Gewandhausorchester 1933–1945

Maren Goltz: Musikstudium in der Diktatur

Allmuth Behrendt: Musik für den Reichsrundfunk

Allmuth Behrendt: Musiktheater – „judenfrei“ und zensiert

Marie-Louise Monrad Møller: Das Richard-Wagner-Nationaldenkmal des Deutschen Volkes als NS-Monument

Thomas Schinköth: Zwischen Ausgrenzung und Selbstbehauptung: Jüdische Musiker in Leipzig im NS-Staat

Till Jonas Umbach: Barnet Licht unter dem Nationalsozialismus. Neue Quellen aus der Barnet-Licht-Sammlung des Stadtgeschichtlichen Museums

Detlef A. Ott: Jazz in Leipzig von 1920 bis 1950

Sascha Lange: Swingjugend – Der Hot Club Leipzig

Albrecht Dümling: Jazzmusiker, Arrangeur, Fimkomponist und Theaterintendant: Der vielseitige Sydney John Kay alias John Kurt Kaiser (1906–1970)

 

AUSSTELLUNG

1. Vorspiel

Elena Gerhardt

2. Gleichklang

Helmut Bräutigam

3. Trommelwirbel

Erich Liebermann-Roßwiese

4. Paukenschlag

Friedrich August Hauptmann

5. Musikdrama

Paul Schmitz

6. Kirchentöne

Günther Ramin

7. Abschiedslied

Barnet Licht

8. Akzent

Jutta Hipp

9. Nachspiel

Hermann Abendroth