Reubke-Orgel Niederdorla

Reubke-Orgel Niederdorla

VKJK 1618
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Werke von Franz Liszt, Johann Sebastian Bach, Richard Wagner und Julius Reubke

David Schlaffke, Reubke-Orgel der Evangelischen Kirche St. Johannes in Niederdorla

Niederdorla liegt am Nordrand des Nationalparks Hainich etwa 5 Kilometer südlich von Mühlhausen am geografischen Mittelpunkt Deutschlands. In der Johanneskirche steht eine dreimanualige Orgel, ein bedeutendes Zeugnis des romantischen Orgelbaus in Thüringen. Geschaffen wurde sie 1874 von Emil Reubke (1836–1884), dem Inhaber der Orgelbauwerkstatt Reubke & Sohn in Hausneindorf bei Quedlinburg im nördlichen Harzvorland.

Die 1977 stillgelegte Orgel befand sich in einem Zustand, der grundlegende und umfassende Maßnahmen zur Wiederherstellung verlangte. 2010 bildete sich ein Freundeskreis „Alte Orgel Niederdorla“, der mit vielfältigen Aktivitäten und Spendensammlungen die Sanierung unterstützte. Die vorbildliche Restaurierung des Instruments durch die Werkstätte für Orgelbau Karl Brode, Heilbad Heiligenstadt, wurde 2016 abgeschlossen – im wahrscheinlichen Jahr des 400. Geburtstages des bedeutenden Barockkomponisten Matthias Weckmann, der in Niederdorla das Licht der Welt erblickte. Wenngleich die Reubke-Orgel in ihrer technisch-konstruktiven Basis 1899 durch die Werkstatt Knauf erheblich verändert worden ist, so gehört das Werk doch zu den Instrumenten mit besonders umfangreichem und gut überliefertem authentischen Klangbestand – einzigartig in Thüringen.

Franz Liszt erwarb sich nicht nur als Klaviervirtuose, sondern bald auch als Pädagoge und Komponist einen großen Ruf, der zahlreiche Schüler nach Weimar zog. Diese kamen natürlich vor allem, um Klavierunterricht zu erhalten. Die Studien dehnten sich jedoch bei einigen Schülern auf ein weiteres Feld aus: die Orgelmusik. Interessanterweise kam es innerhalb des engeren Kreises zu einem Austausch mit Kollegen und Schülern, den man durchaus als gegenseitig inspirierend charakterisieren kann: Die Orgelwerke Liszts, wie überhaupt erst sein konkretes Kennenlernen der Möglichkeiten und Spezifika des Instruments, sind ohne die Arbeit mit den drei Organisten (Alexander Winterberger, Alexander Wilhelm Gottschalg, Julius Reubke) unter seinen Schülern kaum vorstellbar.

Die auf dieser CD eingespielten Eigenkompositionen und Bearbeitungen dieser drei Lisztschüler stehen exemplarisch für eine vitale und spannende Epoche der Musikgeschichte, denn wie in einem Brennpunkt vereinigen sich hier visionärer Gestaltungsdrang, pragmatische Studien und Vorstellungen von einem „kirchlich würdigen Stil“. Das Instrument in Niederdorla bietet die Möglichkeit, diesen wichtigen Teil der mitteldeutschen Orgelkultur des 19. Jahrhunderts authentisch hörbar werden zu lassen. Der im nahen Mühlhausen geborene, heute in Amsterdam tätige Organist David Schlaffke nutzt die Ressourcen dieses Instrumentes kongenial aus.

 

CD im DVD-Format
Booklet: Deutsch/Englisch
Bestell-Nr.: VKJK 1618
 

Trackliste/Hörbeispiele

 
Play Button   Track 1 Franz Liszt (1811–1886): Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen. Präludium für Klavier nach der gleichnamigen Kantate von Johann Sebastian Bach, für Orgel arrangiert von Alexander Winterberger
Play Button   Track 2 Johann Sebastian Bach (1685–1750): Präludium und Fuge über B-A-C-H. Orgelbearbeitung nach BWV 898 von Alexander Wilhelm Gottschalg
Play Button   Track 3 Richard Wagner (1813–1883): Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, für Orgel bearbeitet von Alexander Wilhelm Gottschalg
Play Button   Track 4 Julius Reubke (1834–1858): Trio Es-Dur
Play Button   Track 5
Julius Reubke: Der 94. Psalm. Grave – Larghetto – Allegro con fuoco – Grave
Play Button   Track 6 Julius Reubke: Der 94. Psalm. Adagio – Lento
Play Button   Track 7 Julius Reubke: Der 94. Psalm. Allegro