Das Schneeberger Orgel- und Clavierbuch um 1705

Das Schneeberger Orgel- und Clavierbuch um 1705

VKJK 1801
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Das Schneeberger Orgel- und Clavierbuch um 1705

Werke von David Heinrich Garthoff, Nikolaus Vetter, Christian Umblaufft, Anonymus, Gottfried Ernst Pestel, Christian Friedrich Witt, Andreas Werckmeister und Christian Pezold

Enrico Langer, Renkewitz-Orgel auf Schloss Augustusburg

Johann Sebastian Bach galt gewiss schon in seinen Weimarer Jahren (1708–1717) als einer der virtuosesten deutschen Organisten seiner Zeit, aber dass seine Orgelwerke in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf den Orgelemporen der Stadt- und Dorfkirchen Mitteldeutschlands bereits allgegenwärtig gewesen wären, darf bezweifelt werden. Orgelwerke, namentlich Repertoiresammlungen von Zeitgenossen außerhalb des Bach-Zirkels haben sich kaum erhalten – ein Umstand, der es nicht leichter macht zu ermitteln, was damals bei den Organisten eigentlich die Norm war. Aus den ersten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts, also aus dem Zeitraum, in dem Bach die meisten seiner Orgelwerke schrieb, liegt nur noch eine Handvoll Sammelhandschriften mit gottesdienstlicher Gebrauchsmusik vor.

Eine dieser Quellen liefert das Repertoire für die vorliegende CD. Das „Schneeberger Orgel- und Clavierbuch“ enthält auf den ersten 43 Seiten 27 Orgelwerke, die irgendwann in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts vom damaligen Schneeberger Kantor Christian Umblaufft eingetragen wurden. Das Buch gibt einen Einblick in das Repertoire, das Umblaufft in der erzgebirgischen Bergstadt pflegte und vielleicht teilweise schon in seiner Leipziger Studienzeit gesammelt bzw. komponiert hatte. Es ist sicherlich ein Gebrauchsrepertoire für den Gottesdienst, eine Ansammlung von Präludien (die praktisch nie länger als vier Minuten dauern), Fugen und diversen Ostinato-Formen. Viele der Stücke scheinen von Umblaufft selbst zu stammen, daneben finden sich weitere Organistengrößen der damaligen Zeit, von deren Werken heute kaum noch etwas bekannt ist.

Enrico Langer spielt auf seiner zweiten CD beim querstand-Label diese 27 Orgelwerke an der Renkewitz-Orgel auf Schloss Augustusburg. Die Schlosskapelle der prächtigen Renaissanceanlage am Nordrand des Erzgebirges birgt mit dieser kleinen Orgel einen besonderen Schatz aus dem 18. Jahrhundert, der zugleich Zeugnis von einer Pioniertat ablegt: 1936 verändernd restauriert und umgestimmt, erfolgte bereits 1972 die Rückführung in die originale Klanggestalt, zu einer Zeit, als so ein Vorgang noch höchst selten war.

CD im Digipack
Booklet: Deutsch/Englisch
Bestell-Nr.: VKJK 1801
 

Trackliste/Hörbeispiele

Play Button Track 1 David Heinrich Garthoff (gest. 1741): Praeludium in C-Dur
Play Button Track 2 David Heinrich Garthoff zugeschrieben: Praeludium in F-Dur
Play Button Track 3 David Heinrich Garthoff zugeschrieben: Praeludium in d-Moll
Play Button Track 4 Nikolaus Vetter (1666–1734): Fuga in G-Dur
Play Button Track 5 Gottfried Ernst Pestel zugeschrieben: Alia Caiccona in e-Moll
Play Button Track 6 Christian Umblaufft (1673–1757): Praeludium in C-Dur
Play Button Track 7 Christian Umblaufft: Praeludium in f-Moll
Play Button Track 8 Anonymus: Air in c-Moll
Play Button Track 9 Christian Umblaufft: Praeludium in g-Moll
Play Button Track 10 Gottfried Ernst Pestel (1654–1732): Caiccona in C-Dur
Play Button Track 11 Christian Friedrich Witt (um 1660–1717): Canzon in B-Dur
Play Button Track 12 Andreas Werckmeister (1645–1706): Canzon in d-Moll
Play Button Track 13 Christian Umblaufft: Praeludium in D-Dur
Play Button Track 14 David Heinrich Garthoff zugeschrieben: Praeludium in E-Dur
Play Button Track 15 David Heinrich Garthoff zugeschrieben: Praeludium in D-Dur
      Gottfried Ernst Pestel: Suite in g-Moll
Play Button Track 16 1. Gigue
Play Button Track 17 2. Allemande
Play Button Track 18 3. Courant
Play Button Track 19 4. Gavotte
Play Button Track 20 5. Sarabande
Play Button Track 21 Gottfried Ernst Pestel zugeschrieben: Caiccona in d-Moll
Play Button Track 22 Christian Umblauft: Praeludium in e-Moll
Play Button Track 23 Christian Umblauft zugeschrieben: Praeludium in c-Moll
Play Button Track 24 David Heinrich Garthoff zugeschrieben: Praeludium in c-Moll
Play Button Track 25 Anonymus: Praeludium in d-Moll
Play Button Track 26 Christian Pezold (1677–1733): Fuga in d-Moll
Play Button Track 27 Christian Friedrich Witt: Ciaccona in B-Dur