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Eine Reise von Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen 1724 in die Kaiserstadt Wien war für das Meininger Musikarchiv sehr folgenreich. Der Fürstensohn tauchte tief in das Musikleben der Stadt ein und ließ in der Folgezeit Kopien von Musikalien anfertigen, welche ihm interessant schienen – weniger um sie aufzuführen, sondern um sie vorzugsweise der herzoglichen Preziosenkammer zukommen zu lassen. Auf diese Weise ist eine bedeutende Sammlung von 107 Manuskripten mit insgesamt 297 Vokalkompositionen aus dem Wiener Musikleben zwischen 1710 und 1740 entstanden, von denen einige ausschließlich im Meininger Archiv überliefert sind. Aus den mehr als 170 Kantaten der Sammlung kommen in diesem Programm vier zur Einspielung, drei von ihnen sind ausschließlich im Meininger Archiv zu finden. Zudem erklingen zwei Sonaten Johann Adolf Hasses sowie zwei ebenfalls unter seinem Namen publizierte Sinfonien, bei denen sich erst im Rahmen jüngster Forschungen herausstellte, dass sie gar nicht von Hasse komponiert wurden, sondern vom Kopenhagener Hofkapellmeister Paolo Scalabrini.
Die Doppel-CD präsentiert die Werke mit dem Ensemble für Alte Musik Capella Jenensis zusammen mit Philipp Mathmann (Sopran) unter der musikalischen Leitung von Gerd Amelung. Einige der Kompositionen erleben hier ihre Weltersteinspielung.