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Denkt man an Brandenburg-Preußen und Musik, fallen einem zunächst Namen wie Friedrich II., Johann Joachim Quantz oder Carl Philipp Emanuel Bach ein. Sie alle stehen für Musik des 18. Jahrhunderts. Davor scheint Brandenburg-Preußen musikalisches Niemandsland gewesen zu sein – dieser so landläufigen Fehleinschätzung entgegenzutreten sowie die besondere Rolle der Gambe bzw. Gambisten dabei auszuleuchten, ist das zentrale Anliegen der vorliegenden Einspielung von Juliane Laake und ihrem Ensemble Art d’Echo.
Nicolaus Zangius und William Brade wirkten als brandenburgische Hofkapellmeister unter Kurfürst Johann Sigismund (reg. 1608–1619); in dieser Zeit agierten Walter Rowe, Ambrosius Scherle, Bartholomäus Praetorius und Adam Jarzebsky als Hofmusiker. Unter Kurfürst Georg Wilhelm (reg. 1619–1640) sank die Kapelle während des Dreißigjährigen Krieges zur Bedeutungslosigkeit herab, bis Friedrich Wilhelm, später „der Große Kurfürst“ genannt, sie reorganisierte und zu neuer Blüte führte. Im 17. Jahrhundert galt die Gambe in den Niederlanden als englisches Instrument (genau wie die Laute als französisches) – da Friedrich Wilhelm in den Niederlanden aufwuchs und durch deren Vorbild geprägt wurde, ist es nicht verwunderlich, dass der Berliner Hof zu einem Zentrum der besten (englisch geprägten) Gambisten der damaligen Zeit wurde, etwa für Dietrich Stoeffken oder nach wie vor Walter Rowe. Friedrich Wilhelm spielte selbst Gambe und kannte das gängige Repertoire für dieses Instrument bestens, so sicherlich auch die hier eingespielten, teils in der Königlichen Bibliothek verwahrten Werke von Thomas Lupo, Matthew Locke, Georg Wolfgang Druckenmüller und Hieronymus Kradenthaller. Fünf der auf dieser CD enthaltenen Werke erfahren hier ihre Ersteinspielung.
*= Weltersteinspielung