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Die Veröffentlichung der B-Dur-Partita im Jahr 1726 stellte den Beginn von Johann Sebastian Bachs ehrgeiziger Konzeption seiner vierteiligen Clavier-Übung dar. Im Gegensatz zu einigen seiner Zeitgenossen publizierte Bach zu Lebzeiten nur wenige seiner musikalischen Werke. Seiner Entscheidung, gerade mit diesem Stück erstmalig das unsichere Geschäftsterrain des kostspieligen Notendrucks zu betreten, müssen besondere Entwicklungszusammenhänge zugrunde gelegen haben. Auch wenn über die konkreten Gründe nur Mutmaßungen angestellt werden können, vermag ein Überblick über die gesamte Sammlung zumindest plausible Hypothesen in Bezug auf Bachs Motive zu liefern.
In der darauffolgenden Zeit komponierte und druckte Bach jedes Jahr eine weitere Partita für Tasteninstrumente (in einigen Fällen unter Wiederverwendung bereits geschriebener Werke), bis im Jahr 1731 die Sammlung als Ganzes (wieder-) veröffentlicht wurde: „Clavir-Übung / bestehend in / Præludien, Allemanden, Couranten, Sarabanden, Giguen, / Menuetten, und anderen Galanterien“, deklariert als Opus 1 des Thomaskantors.
Der israelische Cembalist David Shemer, eine der führenden Persönlichkeiten in der Alte-Musik-Szene seines Landes, hat in der Christ Church in Jerusalem eine Komplettaufnahme dieses Werkes eingespielt, die nun als Doppel-CD erhältlich ist. Das verwendete Instrument, ein Cembalo franko-flämischer Art aus dem Jahr 2001 von Martin Skowroneck aus Bremen, ist auf a’ = 392 Hz gestimmt, eine ganze Stufe unter dem „modernen” a’. Diese Stimmung als eine von mehreren, die zu Bachs Zeiten Anwendung fanden, verleiht dem Instrument einen besonders dunklen, weichen Klang. Für jede Partita wurde ein spezifisches Stimmungssystem gewählt, das sich am besten für die Tonart und den Charakter des jeweiligen Stückes eignet.