Zum 150. Geburtstag von Barnet Licht

Am 15. Mai 1874 in Wilna geboren, kam Barnet Licht nach einigen Jahren Amerika-Aufenthaltes 1898 nach Leipzig, um Musik zu studieren. Alsbald entfaltete er eine reichhaltige Tätigkeit vor allem als Dirigent und Chorleiter, beispielsweise für das Arbeiter-Bildungs-Institut, um breiten Kreisen der Bevölkerung den Zugang zur „klassischen“ Musik zu ermöglichen bzw. zu vereinfachen. Wie viele andere Juden wurde auch er ab 1933 in seinen Aktivitäten stark eingeschränkt, konnte aber bis Anfang 1945 noch in Leipzig wohnen bleiben und wurde erst mit einem der letzten Transporte nach Theresienstadt deportiert, überlebte dort aber, kehrte nach Leipzig zurück und half noch einmal beim Wiederaufbau musikalischer Strukturen, so lange seine Kraft noch reichte. Am 3. Mai 1951 starb er in Leipzig; heute ist dort nach ihm ein Platz südöstlich des Zentrums benannt.

Ausführlich mit dem Leben und Schaffen Barnet Lichts hat sich der Leipziger Musikwissenschaftler Thomas Schinköth befasst. Zum Gedenken an den 150. Geburtstag des Musikers hält er am 14. Mai 2024 um 19 Uhr im Ariowitsch-Haus in Leipzig einen Vortrag über Licht. Der Leipziger Synagogalchor singt unter Leitung von Philipp Goldmann zudem Werke des Jubilars sowie von dessen Lehrer am Leipziger Konservatorium, Salamon Jadassohn, und dem Kantor der Leipziger Großen Synagoge, Samuel Lampel. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Seine Erkenntnisse über Barnet Licht hat Thomas Schinköth auch im Buch „Musik als Lebenshilfe: Barnet Licht“ festgehalten. Zudem befasst sich einer der Beiträge im Begleitbuch zur Ausstellung „Hakenkreuz und Notenschlüssel“ des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig mit Barnet Licht.

Zur Website des Leipziger Synagogalchores

 

Zurück