Support your local scene!

„Support your local scene!“ ist ein Slogan, den man in verschiedenen Kontexten oft hört oder liest und der praktisch besagt, dass man ein spezielles Augenmerk auf diejenigen Künstler bzw. kulturell Aktiven haben und sie unterstützen soll, die im gleichen Areal wirken oder gewirkt haben, in dem man selbst wohnt bzw. arbeitet – man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass sich jemand außerhalb der Region um diese Menschen bzw. ihr Schaffen kümmert.

Im Idealfall gehen aber beide Varianten Hand in Hand, und ein praktisches Beispiel dafür gibt Johann Friedrich Agricola ab. 1720 in Dobitschen, nur wenige Kilometer vom heutigen Standort unseres Verlagshauses entfernt, geboren, wurde er erst in Leipzig Bach-Schüler und später in Berlin Hofkomponist bei Friedrich dem Großen. Aufgeführt wurden seine Werke nach seinem Tod am 2.12.1774 bis ins späte 20. Jahrhundert hinein nur noch selten – sein Ruf vor allem als Musiker im Umfeld Johann Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bachs und als Musiktheoretiker aber blieb so lebendig, dass sowohl das Bach-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe 44 als auch das Concerto-Magazin in seiner aktuellen Ausgabe 310 Nachrufe zum 250. Todestag veröffentlicht haben.

Bärbel Berkholz, die rührige Vorsitzende des Geschichtsvereins Wasserschloß Dobitschen, wiederum „nervte“ das Theater Altenburg-Gera so lange, bis 2024 die neuzeitliche Erstaufführung von Agricolas Oper „Achille in Sciro“ zustandekam, die damit erstmals seit 1766 wieder auf der Bühne zu erleben war. Über diese Geschichte wird die 2025er Ausgabe unseres Geschichts- und Hauskalenders berichten, die sich momentan in Druck befindet und in der zweiten vollen Dezemberwoche das Licht der Welt erblicken wird. Dann wird auch enthüllt, wer die auf dem Cover des neuen Hauskalenders abgebildete Person ist. Eins kann schon vorab verraten werden: Johann Friedrich Agricola ist es nicht, sondern ein anderes regionales wie internationales Schwergewicht.

 

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