Noch ein weiteres Mysterium?

Das Fest Mariä Empfängnis sorgt selbst in christlichen Kreisen bisweilen für Verwirrung: Am 8. Dezember gefeiert, sind es bis zur Geburt des Jesuskindes in der Heiligen Nacht ja nur noch reichlich zwei Wochen. Ist da neben der faktischen Parthenogenese noch ein weiteres Mysterium geschehen, hat der noch ungeborene Jesus also eine Embryonalentwicklung im Blitztempo durchlaufen? Nein, stellt sich bei genauerer Betrachtung heraus: Das Fest dreht sich nicht um die Empfängnis des Jesuskindes durch Maria, sondern um die Empfängnis Marias durch deren Mutter Anna, zu der es eine jahrhundertealte theologische Debatte gibt (wer Genaueres wissen will, füttere eine Suchmaschine mit dem Begriff „Unbefleckte Empfängnis“). Und neun Monate nach dieser Empfängnis gibt es dann tatsächlich auch das Fest Mariä Geburt, nämlich am 8. September.

Ausdeutungen der Figur Maria, ihrer Gedanken und Handlungen finden sich über die Jahrhunderte hinweg in zahllosen Kunstgattungen, so natürlich auch in der Musik. Einige von ihnen stellen die Sängerin Maria Ladurner und der Organist Martin Riccabona auf ihrer neuen CD „Madonna mia“ vor, nämlich italienische Monodien des 16. und 17. Jahrhunderts von Claudio Monteverdi, Orlando di Lasso, Lucrezia Vizzana und vielen weiteren Komponisten. Hinzu treten Orgelwerke von Girolamo Frescobaldi, eingespielt an der historischen Orgel von 1580 in der Silbernen Kapelle der Hofkirche in Innsbruck. Zwei Stücke von Francesca Caccini und Giovanni Girolamo Kapsberger erleben auf dieser CD ihre Weltersteinspielung. Wer sich dafür interessiert, wie und warum diese Silberscheibe entstand, der findet auf dem Youtube-Kanal der Verlagsgruppe Kamprad Making-Of-Videos in Deutsch und Englisch sowie ein Video zum Stück „O Iesu mi dulcissime“ von Giovanni Girolamo Kapsberger. Weitere werden folgen! Die CD ist in der Download-Version bereits erhältlich, das physische Werk folgt in wenigen Tagen und ist auf vkjk.de bereits vorbestellbar.

 

 

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