Ein Preis für Bach?

Der israelische Cembalist David Shemer, eine der führenden Persönlichkeiten in der Alte-Musik-Szene seines Landes, hat in der Christ Church in Jerusalem eine Komplettaufnahme der Partiten BWV 825–830, des sogenannten Ersten Teils der Clavier-Übung von Johann Sebastian Bach, eingespielt. Das verwendete Instrument, ein Cembalo franko-flämischer Art aus dem Jahr 2001 von Martin Skowroneck aus Bremen, ist auf a’ = 392 Hz gestimmt, eine ganze Stufe unter dem „modernen” a’. Diese Stimmung als eine von mehreren, die zu Bachs Zeiten Anwendung fanden, verleiht dem Instrument einen besonders dunklen, weichen Klang. Für jede Partita wurde ein spezifisches Stimmungssystem gewählt, das sich am besten für die Tonart und den Charakter des jeweiligen Stückes eignet. Die Doppel-CD steht nunmehr auf der Longlist des Preises der deutschen Schallplattenkritik für das 4. Quartal 2023, und zwar in der Kategorie „Tasteninstrumente II“.

Welche der nominierten Titel letztlich den Weg auf die Bestenliste 4/2023 finden, entscheidet sich am 15. November 2023. Wer noch mehr von David Shemer hören will, bekommt in Kürze Gelegenheit dazu: Momentan entsteht im Bachhaus Eisenach eine Aufnahme der Sechs Sonaten für Violine und Cembalo BWV 1014–1019 sowie weiterer Kammermusikwerke Bachs, in denen David Shemer auf historischen Instrumenten im Bestand des Bachhauses spielt, an seiner Seite der Violinist Walter S. Reiter und der Cellist Ira Givol.

 

Zur Website des Preises der deutschen Schallplattenkritik

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